47.
1. Mag nun Ägypten und das Land Kanaan Sinnbild der Welt und des Truges oder der Leidenschaften und Laster sein,1 in jedem Fall zeigt uns der Spruch, was wir vermeiden und was wir als göttlich und nicht weltlich betreiben müssen.
2. Wenn der Spruch aber sagt: „Der Mensch, der nach ihnen handelt, wird durch sie das Leben haben“,2 so nennt er die Besserung der Hebräer selbst sowohl wie die Übung und die Weiterentwicklung ihrer S. a186 Nächsten,3 das sind wir selbst, ihr und unser Leben.
3. „Denn die in ihren Sünden tot waren, werden zusammen mit Christus lebendig gemacht“4 durch den mit uns geschlossenen Bund.
4. Wenn aber die Schrift den Satz: „Ich bin der Herr, euer Gott“5 oft wiederholt, so warnt sie damit einerseits auf das eindringlichste, indem sie uns lehrt, daß man Gott, der die Gebote gegeben hat, folgen muß, und ermahnt andererseits in ruhiger Weise, Gott zu suchen und danach zu streben, ihn, so weit es möglich ist, zu erkennen; dies ist die höchste wissenschaftliche Betrachtung, das höchste Schauen, das wahre Wissen, das gegen Vernunftgründe unumstößlich geworden ist.6 Dies ist wohl einzig und allein die Erkenntnis der Weisheit, mit der das gerechte Handeln stets unlösbar verbunden ist.