75.
1. Und der stärkste Beweis für die Güte Gottes besteht in der Tat darin, daß er sich, obwohl wir in einem solchen Verhältnis zu ihm sind und von Natur aus ihm durchaus fremd gegenüberstehen,1 dennoch für uns sorgt.
2. Denn von Natur angeboren ist zwar den Lebewesen die zärtliche Liebe zu ihren Kindern und den Gleichgesinnten die aus dem Verkehr erwachsende Freundschaft, Gottes Erbarmen aber ist reich gegen uns,2 die wir in keinerlei Hinsicht zu ihm gehören, ich meine, unserem Wesen oder unserer Natur oder dem unserem Wesen eigentümlichen Vermögen nach, sondern nur dadurch, daß wir ein Werk seines Willens sind;3 und so ruft er jeden, der sich aus freiem Willen vorgesetzt hat, durch Übung und Belehrung die Erkenntnis der Wahrheit zu erlangen, zur Sohnschaft,4 zur höchsten Entwicklungsstufe, die es gibt.
3. „Die Gesetzesübertretungen fangen den Menschen, und jeder wird durch die Stricke seiner eigenen Sünden gefesselt“,5 und Gott ist schuldlos, und in der Tat „selig ist der Mann, der sich aus Vorsicht vor allem scheut.“6