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1. Das Gesetz scheint aber auch auf die Tapferkeit der Seele hinzuweisen, wenn es anordnet, daß, wer gepflanzt hat, auch ernten, und wer ein Haus gebaut hat, es auch beziehen, und wer sich verlobt hat, auch heiraten soll; denn es versagt denen die Erfüllung ihrer Hoffnungen nicht, die sich entsprechend der Erkenntnislehre geübt haben.1 2. „Denn die Hoffnung eines guten S. a211 Mannes bleibt nicht unerfüllt, wenn er stirbt“,2 und auch nicht, so lange er lebt. „Ich liebe“, so heißt es, „die mich lieben“, spricht die Weisheit, „und wer mich sucht, wird Frieden finden“, und was darauf folgt.3
3. Wie nun? Haben nicht die Weiber der Midianiter die Hebräer, als diese mit ihnen Krieg führten, durch ihre Schönheit von der Sittsamkeit abgebracht und infolge der Ausschweifungen zur Gottlosigkeit verführt?
4. Indem sie sich nämlich wie Dirnen an sie heranmachten, verlockten sie sie durch ihre Schönheit aus der strengen Selbstzucht zu buhlerischer Lust und entzündeten in ihnen rasende Leidenschaft für Götzenopfer und für fremde Weiber. So ließen sie sich von den Weibern zugleich und von der Wollust besiegen und fielen von Gott ab und fielen auch von dem Gesetz ab; und beinahe wäre das ganze Volk durch die Kriegslist der Weiber den Feinden untertan geworden, wenn sie nicht zuletzt die Furcht gewarnt und aus der Gefahr zurückgerissen hätte.