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1. Ferner gebietet der Herr, auch Lasttieren von Feinden, die unter ihrer Last zusammenzubrechen drohen, die Last zu erleichtern und ihnen wieder aufzuhelfen;1 damit will er uns von vornherein ermahnen, daß wir mit Schadenfreude nichts zu tun haben und nicht über unsere Feinde frohlocken sollen, damit er uns, nachdem wir uns in diesen Dingen geübt haben, lehren könne, für unsere Feinde zu beten.2 2. Denn es geziemt sich für uns weder, daß wir neidisch sind oder uns darüber ärgern, wenn es S. a216 unseren Nächsten gut geht, noch, daß wir aus dem Unglück unseres Nächsten Freude gewinnen.3 „Und wenn du“, so heißt es, „das Lasttier eines Feindes herumirren siehst, so laß die Gelegenheit, eurem Streit neue Nahrung zuzuführen, unbenützt, führe es nach Hause und gib es zurück!“4 Denn der versöhnlichen Gesinnung folgt die wackere Tat und dieser die Beseitigung der Feindschaft.
3. Von hier aus werden wir zur Eintracht geschickt gemacht, diese aber führt zur Glückseligkeit.5 Wenn du aber von jemand glaubst, daß er infolge einer (schlechten) Gewohnheit dein Feind sei, und ihn darüber betriffst, wie er sich, sei es durch Begierde, sei es durch Zorn, unvernünftig überlisten läßt, so bekehre ihn zu wackerem Verhalten!