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1. Rein muß man also die Ehe wie ein heiliges Götterbild von allem erhalten, was sie beflecken könnte; deshalb müssen wir mit dem Herrn vom Schlafe aufwachen und mit Danksagung zum Schlafen gehen, und beten müssen wir, „Wann man zur Ruhe sich legt und wann das heilige Licht kommt“1 In unserem ganzen Leben sollen wir den Herrn zu unserem Zeugen anrufen, die Gottesfurcht als Besitz in unserer Seele tragen und die Sittsamkeit auch sogar in der Haltung unseres Körpers zeigen.
2. Denn Gott wohlgefällig ist es in der Tat, wenn man zuerst in den Worten und dann auch in den Werken Anstand übt;2 dagegen ist der Weg zur Schamlosigkeit das schamlose Reden, und das Ende von beidem ist das schamlose Handeln.3
3. Daß aber die Schrift dazu rät, sich zu verheiraten, und nicht gestattet, jemals die Ehe aufzugeben, das zeigt das ausdrückliche Gebot: „Du sollst dich nicht von deinem Weibe scheiden, es sei denn wegen Unzucht.“4 Für Ehebruch hält es aber das Gesetz, sich wieder zu verheiraten, solange der andere geschiedene Teil noch lebt.