6.
1. Dieser also sagt in seiner Schrift "Über die Gerechtigkeit": "Die Gerechtigkeit Gottes ist eine Art von Gemeinschaft auf Grund von Gleichheit. Gleich ist ja allenthalben der Himmel ausgebreitet und umfaßt im Kreise die ganze Erde, und die Nacht zeigt in gleicher Weise alle Sterne, und die Sonne, die den Tag heraufführt und die Mutter alles Lichtes ist, hat Gott von oben her über alle auf Erden, die sehen können, in gleicher Weise ausgegossen, und diese sehen sie alle gemeinsam.
2. Denn er macht keinen Unterschied zwischen reich und arm, Volk und Herrscher, Törichten und Verständigen, Weib und Mann, Freien und Sklaven. Aber auch die unvernünftigen Wesen behandelt er nicht anders, sondern ebenso; er läßt für alle Lebewesen das Sonnenlicht sich in gleicher Weise von oben ergießen; so setzt er für Gute und Schlechte seine Gerechtigkeit fest, damit keiner mehr haben oder seinem Nächsten etwas wegnehmen kann, so daß er etwa von dem Licht doppelt so viel als der andere haben könnte.
3. Die Sonne läßt für alle Lebewesen gemeinsam die Nahrung emporsprießen, da die gemeinsame Gerechtigkeit allen in gleicher Weise gegeben ist. Und in dieser Hinsicht ist kein Unterschied zwischen der ganzen Gattung der Rinder und den einzelnen Rindern und der der Schweine und den einzelnen Schweinen und der der Schafe und den einzelnen Schafen und ebensowenig bei allen übrigen.
4. Denn als Gerechtigkeit zeigt sich bei ihnen die Gleichheit. Sodann fallen alle Samen gattungsweise S. a261 ganz gleich ohne Unterschied in die Erde, und gemeinsame Nahrung wächst für alle Tiere, die am Boden weiden, empor, und zwar für alle in gleicher Weise; sie ist durch keinerlei Gesetz geregelt, sondern steht vielmehr durch die Gabe dessen, der sie schenkt und wachsen läßt, allen in völliger Übereinstimmung zur Verfügung.