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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Drittes Buch
II. Kapitel

8.

1. Da also Gott für den Menschen alles zum Gemeingut gemacht und das Weib mit dem Mann ohne Unterschied zusammengeführt und in gleicher Weise alle Lebewesen vereinigt hatte, erwies er die Gerechtigkeit als eine Gemeinschaft auf Grund von Gleichheit.

2. Diejenigen aber, die auf solche Weise geboren worden waren, S. a262 verleugneten die Verbindung, die ihre Geburt herbeigeführt hatte, und sagen: Wer eine Frau heimgeführt hat, soll sie behalten, während doch alle sie mitbesitzen könnten, wie es die übrigen Lebewesen zeigen."

3. Nachdem er dies wörtlich gesagt hat, fährt er wieder in gleicher Weise wörtlich so fort: "Denn er hat bei den männlichen Wesen die Begierde stark und unwiderstehlich gemacht, auf daß die Gattung bestehen bleibe, und kein Gesetz und keine Sitte und nichts anderes in der Welt kann sie austilgen; denn sie ist Gottes Wille."

4. Und wie kann dieser Mann noch zu unserer Lebensgemeinschaft gerechnet werden, da er ja durch solche Sätze sowohl das Gesetz als das Evangelium geradezu aufhebt? Denn das eine sagt: "Du sollst nicht ehebrechen!"1 Und das andere sagt: "Jeder, der mit Begehrlichkeit hinsieht, hat schon die Ehe gebrochen."2

5. Denn die Tatsache, daß das Wort "Du sollst dich nicht gelüsten lassen!"3 vom Gesetz gesagt worden ist, beweist, daß der eine und derselbe Gott durch das Gesetz und die Propheten und das Evangelium verkündigt wird; denn das Gesetz sagt: "Du sollst dich des Weibes deines Nächsten nicht gelüsten lassen!"4

6. Der Nächste ist aber nicht der Jude für den Juden; denn er ist sein Bruder und hat denselben Geist; es bleibt also nichts übrig, als daß er den Fremdstämmigen als Nächsten bezeichnet. Denn wie sollte der nicht Nächster sein, der an dem Geist Anteil erhalten kann? Denn nicht nur der Hebräer, sondern auch der Heiden Vater ist Abraham.5


  1. Ex 20,13. ↩

  2. Mt 5,28. ↩

  3. Ex 20,17. ↩

  4. Ebd. ↩

  5. Vgl. Röm 4,16f.; Gen 17,5. ↩

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