58.
1. Überhaupt soll sich unsere Abhandlung über die Ehe und die Nahrung und das übrige in dem Sinn fortsetzen, daß wir in nichts unserer Begierde nachgeben und nur jenes begehren sollen, was notwendig ist. Denn wir S. a292 sind nicht Kinder der Begierde, sondern des Willens.1
2. Auch wer zum Zweck der Kindererzeugung geheiratet hat, muß Enthaltsamkeit üben, damit er nicht einmal sein eigenes Weib begehre, das er lieben sollte, indem er mit keuschem und sittsamem Willen Kinder zeugt. Denn wir haben nicht gelernt, „für den Körper so Sorge zu tragen, daß Begierden entstehen, sondern anständig als am Tage“, das heißt mit Rücksicht auf Christus und den leuchtenden Wandel des Herrn, „zu wandeln, nicht in Schmausereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Eifersucht.“2