76.
1. Und hier glaube ich nicht unerwähnt lassen zu sollen, daß der Apostel den nämlichen Gott durch Gesetz und Propheten und Evangelium verkündet sein läßt. Denn das im Evangelium geschriebene Wort: "Du sollst nicht begehren!"1 schreibt er in dem Römerbrief dem Gesetz zu, da er weiß, daß ein und derselbe der ist, der durch Gesetz und Propheten verkündigte, und der Vater, von dem er selbst die frohe Botschaft predigte.
2. Er sagt nämlich: "Was sollen wir sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich konnte die Sünde nur durch das Gesetz kennenlernen; denn ich wüßte nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht sagte: "Du sollst nicht begehren!"2
3. Und wenn die Irrgläubigen, die sich dem Weltschöpfer S. a302 widersetzen wollen,3 annehmen, Paulus habe sich mit den folgenden Worten gegen den Schöpfer gewandt: "Ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt",4 so sollen sie doch das Vorhergehende und das Nachfolgende lesen.
4. Denn vorher hatte er gesagt: "Sondern die in mir wohnende Sünde".5 Ihretwegen war es folgerichtig, zu sagen: "In meinem Fleische wohnt nichts Gutes."6