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1. Deshalb „ist das Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut“.1 Wir wurden also dem Gesetze getötet, das heißt der durch das Gesetz offenbar gemachten Sünde,2 die von dem Gesetz aufgezeigt, nicht hervorgerufen wird, indem das Gesetz das gebietet, was man tun muß, und das verbietet, was man nicht tun darf,3 und so die bereits vorhandene Sünde überführt, „damit sie als Sünde erscheine“.4
2. Wenn aber die gesetzliche Ehe Sünde ist, so weiß ich nicht, wie jemand sagen kann, er kenne Gott, während er behauptet, das von Gott Gebotene sei Sünde. Wenn aber das Gesetz heilig ist, so ist auch die Ehe heilig.5 Dieses Geheimnis setzt der Apostel mit Christus und der Kirche in Beziehung.6
3. Wie „das aus dem Fleisch Geborene Fleisch ist, so ist das aus dem Geist Geborene Geist“7 nicht nur in bezug auf die Geburt, sondern auch auf das Lernen. So sind auch „heilig die Kinder“,8 die Gott wohlgefällig sind, indem die Worte des Herrn ihre Seele Gott als Braut zuführen.
4. Unzucht und Ehe sind also voneinander geschieden, weil der Teufel von Gott weit entfernt ist. „Also wurdet auch ihr dem Gesetze durch den Leib Christi getötet, damit ihr einem anderen angehört, dem, der von den Toten auferweckt worden ist.“9 Man muß dazu ergänzen: da ihr ihm unmittelbar gehorsam geworden seid; denn wir gehorchen auch bei der richtigen Auffassung des Gesetzes S. a309 dem nämlichen Herrn, der (uns in ihm) von ferne her10 befiehlt.