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1. Ferner wollen sie, daß die eheliche Verbindung des Mannes mit dem Weibe, die Erkennen genannt wird, Sünde sei;1 auf diese Sünde weise nämlich das Essen „von dem Baum des Guten und Bösen“2 hin, indem sie durch den Ausdruck „er erkannte“ die Übertretung des Gebotes lehre.
2. Ist aber dies der Fall, so ist auch die Erkenntnis der Wahrheit ein Essen „von dem Baum des Lebens“.3 Es ist also möglich, daß die sittsame Ehe auch an diesem Baum S. a321 Anteil erhält.
3. Wir haben aber schon früher gesagt4 daß es möglich ist, sich in der Ehe gut oder schlecht zu verhalten, und das ist „der Baum der Erkenntnis“, wenn wir bei der Ehe nicht widergesetzlich handeln.
4. Wie nun? Heilte der Heiland nicht wie die Seele, so auch den Körper von seinen Leiden? Er hätte doch, wenn das Fleisch der Seele Feind wäre, das feindliche Fleisch der Seele nicht gewissermaßen als Bollwerk entgegengestellt, indem er es durch Wiederherstellung der Gesundheit dazu instand setzte.
5. „Das aber sage ich, liebe Brüder: Fleisch und Blut können das Gottesreich nicht erwerben, und das Vergängliche erbt nicht die Unvergänglichkeit.“5 Denn da die Sünde etwas Verderbliches ist, so kann sie keine Gemeinschaft mit der Unvergänglichkeit haben, die Gerechtigkeit ist. „Seid ihr so unverständig?“ sagt der Apostel. „Nachdem ihr im Geiste angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleische enden?“6