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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Viertes Buch
III. Kapitel

10.

1. Richtig sagt also Herakleitos: „Der Dike (des Rechtes) Name würde man nicht kennen, wenn es dieses S. b17 (das Unrecht) nicht gäbe.“1 Und Sokrates sagt, um der Guten willen wäre das Gesetz nicht entstanden.2

2. Aber auch dies verstanden die Ankläger nicht, daß, wie der Apostel sagt, „wer den Nächsten liebt, nichts Böses tut“.3 „Denn die Gebote: Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! und wie die Gebote sonst lauten, all das wird in diesem einzigen Satze zusammengefaßt: Du sollst deinen Nächsten wie dich selbst lieben!“4

3. Dementsprechend heißt es wohl: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen lieben, und du sollst deinen Nächsten wie dich selbst lieben!“5 Wenn aber der, der den Nächsten liebt, nichts Böses tut, und wenn alle Gebote in der einen Forderung der Liebe zum Nächsten zusammengefaßt werden, so wollen die Gebote, die die Furcht drohend über den Menschen schweben lassen, Liebe, nicht Haß bewirken.


  1. Herakleitos Fr. 23 Diels. ↩

  2. Es ist hier wohl die Worte des Sokrates in Platons „Staat“ gedacht. ↩

  3. Röm 13,10. ↩

  4. Ebd. 13,9. ↩

  5. Vgl. Lev 19,18; Dtn 6,5; Lk 10,27; Mt 22,37.39. ↩

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