62.
1. Freilich ziehen auch bei den Sauromaten, wie ich höre, die Frauen ebenso wie die Männer in den Krieg1 und ebenso auch die Frauen bei den Sakern, die sich stellen, als wollten sie fliehen, und dann mit ihren Pfeilen nach rückwärts schießen, genau so wie die Männer.
2. Auch von den in der Nähe Iberiens wohnenden Frauen weiß ich, daß sie Arbeiten und Geschäfte verrichten, die eigentlich den Männern zustehen; und wenn die Zeit der Niederkunft kommt, so unterbrechen sie die notwendigen Arbeiten nicht, sondern die Frau bringt oft mitten im Drang der Arbeit ihr Kind zur Welt, nimmt es auf und trägt es nach Hause.2
3. Es hüten ja auch Hündinnen nicht schlechter als Rüden das Haus oder helfen bei der Jagd oder hüten die Herden.3 "Gorgo, die kretische Hündin, verfolgte die Fährte des Hirsches.“4
4. Darum sollen auch die Frauen ebenso wie die Männer Philosophie treiben,5 wenn auch die Männer ihnen S. b48 überlegen sind und in allen Dingen den Vorrang einnehmen, außer wenn sie verweichlicht sind.
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Vgl. Stob. Flor. 5,73. ↩
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Vgl. Strabon III 4,17 p. 165; Diod. Sic. IV 20. ↩
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Vgl. Platon, Staat V p. 451 D. ↩
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Antipatros, Anthol. Palat. IX 268,1. Der Vers ist der Anfang eines Epigramms auf eine Hündin, die während der Jagd selbst neun Junge zur Welt gebracht hatte. ↩
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Chrysippos Fr.mor. 254 v. Arnim. ↩