75.
1. Als erster trank also der Herr den Kelch1 zur Reinigung der Menschen, die ihm nachstellten, und der Ungläubigen; seinem Vorbild folgten die Apostel und litten als wahrhaftige Gnostiker und als Vollkommene für die Kirchen, die sie gegründet hatten.
2. So müssen also auch die Gnostiker, die in den Spuren der Apostel wandeln, sündlos sein und aus Liebe zum Herrn auch den Nächsten lieben, damit sie, wenn die Umstände es erfordern, für die Kirche die Drangsale erdulden, ohne ein Ärgernis daran zu nehmen, und den Kelch trinken.2
3. Alle aber, die während ihres Lebens mit der Tat und vor Gericht mit Worten Zeugnis ablegen, mögen sie nun eine Hoffnung erwarten oder eine Furcht scheuen, sind besser als die, die nur mit dem Munde das Heil bekennen.
4. Wenn aber einer noch weiter hinauf bis zur Liebe emporsteigt, so ist er ein wahrhaft seliger und echter Zeuge, da er sich durch den Herrn völlig zu den Geboten und zu Gott bekannt hat; denn da er den Herrn liebgewonnen hatte, erkannte er ihn als Bruder, opferte sich selbst Gott ganz auf und gab wie ein ihm anvertrautes Gut den (äußeren) Menschen, der ihm abgefordert wurde, gelassen und willig hin.