86.
1. Wenn wir aber, wie Basileides selbst sagt, als erste Gabe durch den sogenannten Willen Gottes es empfangen haben, daß wir alles lieben, weil alles in Beziehung zum All steht, und als eine zweite, daß wir nichts begehren, und als eine dritte, daß wir durchaus nichts hassen,1 so werden mit Willen Gottes auch die Strafen verhängt werden; das zu denken wäre aber gottlos.
2. Denn weder litt der Herr mit Willen des Vaters, noch werden die Verfolgten mit Willen Gottes verfolgt; denn dann müßte eines von beidem der Fall sein: entweder wird eine Verfolgung etwas Gutes sein, weil sie durch Gottes Willen veranlaßt ist, oder diejenigen, die eine Verfolgung verhängen und Bedrückung üben, werden straflos sein.
3. Nun geschieht aber doch nichts ohne den Willen des Herrn der Welt. Es bleibt also nur übrig, zusammenfassend zu sagen, daß solcherlei sich zuträgt, indem Gott es nicht verhindert; denn diese Auffassung allein wahrt sowohl die Vorsehung als auch die Güte Gottes.
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Vgl. Strom. VII 81,2. ↩