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1. Man darf also nicht glauben, daß er selbst die Bedrückungen bewirke; denn ein solcher Gedanke möge fern bleiben; es geziemt sich vielmehr, überzeugt zu sein, daß er diejenigen, die sie bewirken, nur nicht hindere und daß er die vermessenen Taten der Widersacher zum Guten kehre.
2. „Ich werde“ so heißt es ja, „seine Mauer niederreißen, und er (der Weinberg) soll zertreten werden.“1 Und eine solche Wirkung der Vorsehung ist ein Stück seiner Erziehungskunst, bei den anderen wegen der eigenen Sünden jedes einzelnen von ihnen, bei dem Herrn aber und den Aposteln wegen unserer Sünden.
3. So sagt der göttliche Apostel: „Denn dieses ist der Wille Gottes, eure Heiligung, daß ihr euch der Unzucht enthaltet, daß jeder von euch sein eigenes Eheweib in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu gewinnen wisse, nicht in der Leidenschaft der Begierde wie die Heiden, die den Herrn nicht kennen, daß keiner sich verfehle und niemand im Geschäftsverkehr seinen Bruder übervorteile; denn ein Rächer ist der Herr wegen aller solcher Verfehlungen, wie wir euch schon früher gesagt und feierlich bezeugt haben.
4. Denn Gott hat uns nicht S. b61 zur Unreinigkeit geschaffen, sondern (zu einem Leben) in Heiligkeit. Wer nun dies mißachtet, der mißachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der auch seinen Heiligen Geist in euch gegeben hat.“2 Dieser unserer Heiligung wegen ist es also nicht verhindert worden, daß der Herr litt.