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1. „Deswegen bete ich“, sagt der Apostel, „daß eure Liebe immer mehr und mehr wachse in der Erkenntnis und aller Erfahrung, damit ihr das prüfen könnt, worauf es ankommt.“1 Denn „solange wir unmündig waren“, sagt der nämliche Apostel, „waren wir unter die Elementargeister der Welt geknechtet. Der Unmündige unterscheidet sich aber, auch wenn er Erbe ist, in nichts von einem Knecht bis zu dem von dem Vater festgesetzten Zeitpunkt.“2
2. Unmündig sind also auch die Philosophen, wenn sie nicht von Christus zu Männern gemacht werden. Denn wenn auch „der Sohn der Sklavin nicht zusammen mit dem Sohn der Freien erben wird“,3 so ist er doch der nicht auf Grund der Verheißung entsprossene Same Abrahams, der daher sein Eigentum nur als Geschenk erhalten hat.4
3. „Für Erwachsene aber ist die feste Nahrung bestimmt, für solche, die infolge der Beschaffenheit ihres Lebensalters geübte Sinne haben zur Unterscheidung von Gut und Schlecht. Denn jeder, der noch Milchnahrung erhält, kann die Lehre von der Gerechtigkeit noch nicht S. a54 erfassen“,5 da er noch unmündig ist und die Lehre noch nicht versteht, auf Grund deren er zum Glauben gekommen ist und handelt, und nicht einmal bei sich selbst darüber Rechenschaft ablegen kann.
4.„Prüfet alles“, sagt der Apostel, „und behaltet das Gute!“6 Dies sagt er zu den Geistesmenschen, die alles, was gesagt wird, an der Hand der Wahrheit beurteilen,7 um festzustellen, ob es nur scheinbar oder wirklich zur Wahrheit gehört.