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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Viertes Buch
XXII. Kapitel

139.

1. Begreiflicherweise also ist diese Erkenntnis voll Liebe und lehrt die Unwissenden und erzieht sie dazu, die ganze Schöpfung des allmächtigen Gottes zu ehren.

2. Wenn dieser Mensch aber Gott zu lieben gelernt hat, so ist es für ihn in keiner Weise mehr möglich, weder im Wachen noch im Schlafen noch bei irgendeiner Sinnesvorstellung die Tugend je zu verlieren; denn es ist nicht möglich, daß ein Zustand je aus sich selbst heraustritt und so aufhört, ein Zustand zu sein, mag man nun die Erkenntnis einen Zustand oder ein Verhalten nennen.

3. Denn der beherrschende Seelenteil bleibt unverändert, weil in ihn nie Gedanken eindringen, die verschieden von ihm sind, und er nimmt auch keine Veränderungen der Vorstellungen an, etwa dadurch, daß er von den aus den Bewegungen am Tage hervorgehenden Vorstellungsbildern träumen würde.1

4. Deshalb mahnt auch der Herr, zu wachen,2 so daß unsere Seele auch im Traum nie von Leidenschaften ergriffen wird; wir sollen vielmehr, das befiehlt er, auch nachts unser Wesen und Verhalten, wie wenn es sich am Tage vollzöge, rein und unbefleckt bewahren. Denn damit werden wir, soweit wir können, Gott ähnlich,3 daß wir unseren Sinn in einem sich gleichbleibenden Zustand bewahren.

5. Die ist der Zustand des Geistes als Geistes; der häufige Wechsel im Verhalten entsteht aber durch die Hinneigung zum Irdischen und durch die Abhängigkeit von ihm.


  1. Chrysippos Fr. mor. 240 v. Arnim. ↩

  2. Vgl. Mt 24,42. ↩

  3. Vgl. Platon, Theaitetos p. 176 B. ↩

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