141.
1. Was man vom Schlaf sagt, das muß man sich als in gleicher Weise auch vom Tode gesagt denken. Denn beide zeigen ein Sichloslösen der Seele, der eine mehr, der andere weniger.1 Das kann man auch von Herakleitos lernen:
2. „Der Mensch zündet sich in der Nacht ein Licht an, wenn er für sich gestorben ist und seine Augen erloschen sind; solange er lebt, kommt er, wenn er schläft, dem Gestorbenen nahe, da seine Augen erloschen sind; und wenn er wacht, kommt er dem Schlafenden nahe.“2
3. Denn selig sind diejenigen, die nach dem Wort des Apostels „die Zeit kennen, weil die Stunde da ist, daß ihr nunmehr aus dem Schlafe erwacht. Denn die Rettung ist jetzt näher, als da wir zu glauben anfingen. Die Nacht ist vorgerückt; der Tag ist herbeigekommen. So laßt uns also die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des Lichts anziehen!“3
4. Mit den Worten „Tag“ und „Licht“ bezeichnet er aber sinnbildlich den Sohn, und mit den Worten „Waffen des Lichts“ in übertragenem Sinn seine Gebote. Dementsprechend verlangt man. daß man sich wasche und erst S. b96 dann zu den heiligen Handlungen und zu den Gebeten komme, rein und geschmückt.