14.
1. Über den Glauben haben wir nun genug Zeugnisse aus den griechischen Schriften angeführt; damit wir aber nicht in dem Streben, auch über die Hoffnung und die Liebe sehr viele Zeugnisse zusammenzutragen, allzu weitläufig werden, mag es genügen, nur das anzuführen, daß Sokrates im Kriton gut zu leben und dann zu sterben dem Leben an und für sich vorzieht und die Meinung ausspricht, daß er die Hoffnung auf ein anderes Leben nach dem Tode besitze.1
2. Denn auch im Phaidros sagt er, daß die Seele, wenn sie ganz einsam geworden und nur zu sich selbst gekommen ist, die wahre und aller menschlichen Fähigkeit überlegene Weisheit gewinnen werden, dann, wenn sie durch die Liebe des Philosophen zum Ziel der Hoffnung gelangt sei, den Anfang eines anderen, ewigen Lebens erreiche.2