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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Fünftes Buch
III. Kapitel

18.

S. b133 1. Mehr in der Form eines Sinnspruches sagt dies der Lustspieldichter mit einem kurzen Satz: „Nach großem Lärm das Gute werten ist verkehrt.“1

2. Sie haben ja, meine ich, jene treffliche Weisheit sagen hören: „Im Kreise der Unverständigen mache deine Zeit knapp; bei Verständigen verweile lange!“2

3. Und wiederum: „Weise werden ihr Wissen geheimhalten.“3 Denn die Menge verlangt als Unterpfand der Wahrheit den Beweis und will sich nicht mit der bloßen Rettung aus Glauben begnügen.

4. „Aber die Schlechten versagen den Glauben, um recht zu behalten.4 Wie es jedoch dir die Weisung gebietet von unserer Muse, Streb' nach Erkenntnis, indem du im Herzen die Rede zergliederst!“5 Die Schlechten haben nämlich, sagt Empedokles, die Gewohnheit, daß sie über die Wahrheit dadurch Herr werden wollen, daß sie nicht glauben.

5. Daß aber unsere Lehre die richtige Ansicht vertritt und Glauben verdient, das werden die Griechen erkennen, wenn die Sache auf Grund des folgenden noch genauer geprüft wird. Denn wir lernen etwas durch den Vergleich mit dem, was ihm ähnlich ist.6 „Antworte“, sagt darum Salomon, „dem Toren aus seiner Torheit!“7

6. Deshalb muß man denen, die nach der bei ihnen selbst geltenden Weisheit verlangen,8 das darbieten, was ihnen vertraut ist, damit sie auf die leichteste Weise durch ihre eigenen Gedanken richtig zu dem Glauben an die Wahrheit kommen.

7. „Denn allen bin ich alles geworden“, sagt der Apostel, „um alle zu gewinnen.“9 Denn auch die göttliche Gnade strömt wie ein Regen auf S. b134 Gerechte und Ungerechte herab.10

8. „Oder gehört Gott etwa nur den Juden? Nicht auch den Heiden? Freilich auch den Heiden, da es ja nur einen einzigen Gott gibt“,11 ruft der edle Apostel.


  1. CAF p. 503 Adesp. 518. ↩

  2. Ekkli [Sir] 27,12 ↩

  3. Prov 10,14. ↩

  4. Wie der Satz nach dem Empedoklessatz zeigt, faß Clemens den Dativ (xxx) nicht als von (xxx) abhängig auf, sondern bezieht ihn auf (xxx) zurück als Ergänzung zu dem Subjekt von (xxx), so daß der Sinn ist: als Leute[n], die recht haben (oder recht haben wollen), nicht zu glauben. Empedokles selbst aber wollte sagen, daß die Schlechten Leuten, die recht haben, nicht glauben wollen. Zu der Bedeutung von (xxx) „recht haben“ vgl. Platon, Phaidros p. 272 B (xxx) ↩

  5. Empedokles Fr. 5 Diels. ↩

  6. Vgl. Strom. V 13,2. ↩

  7. Prov 26,5. ↩

  8. Vgl. 1Kor 1,22. ↩

  9. Vgl. ebd. 9,22. ↩

  10. Vgl. Mt 5,45. ↩

  11. Röm 3,29. ↩

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Elucidations of Stromata
Introductory Note to Clement of Alexandria

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