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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Fünftes Buch
V. Kapitel

28.

1. Im gleichen Sinn wird auch die Mahnung gegeben, daß man das Bett aufschütteln soll, daß man sich nämlich am Tage nicht an einen unkeuschen Traum oder überhaupt an den Schlaf, aber auch nicht an die in der Nacht genossene Lust mehr erinnern soll.1

2. Vielleicht wollte er damit auch andeuten, daß man trübe Vorstellungsbilder durch das Licht der Wahrheit verscheuchen müsse. „Zürnet und sündiget nicht!“2 sagt David, womit er lehrt, daß man seiner Vorstellung nicht nachgeben und das zornige Verlangen nicht durch Hinzufügen der Tat verwirklichen S. b142 dürfe.

3. Eine andere sinnbildliche Weisung ist, „daß man auf dem Lande nicht schiffahren soll“;3 sie bedeutet aber, daß die Zölle und die ähnlichen Einnahmen unsicher und unbeständig sind und man sie deswegen vermeiden soll. Deshalb sagt das Gotteswort, daß die Zöllner schwerlich würden gerettet werden.4

4. Ferner rät Pythagoras wieder, „keinen Ring zu tragen und auf die Siegelringe keine Götterbilder eingraben zu lassen“,5 in der gleichen Weise, wie Moses schon lange zuvor ausdrücklich das Gebot gab, daß man kein geschnitztes oder gegossenes oder geformtes oder gemaltes Bildnis oder Abbild anfertigen solle,6 damit wir unsere Aufmerksamkeit nicht den Sinnendingen zuwenden, sondern uns um das Geistige kümmern.

5. Denn die Erhabenheit der Gottheit wird herabgewürdigt, wenn man sich daran gewöhnt, sie ohne Schwierigkeit ansehen zu können; und das geistige Wesen in irdischem Stoff zu verehren, bedeutet, daß man es durch die sinnliche Wahrnehmung entehrt.

6. Deshalb haben auch die weisesten von den ägyptischen Priestern bestimmt, daß das Heiligtum der Athene7 ohne Dach sein solle, indem sie wie die Hebräer den Tempel ohne Kultbild erbauten.8 Manche verehren aber auch die Gottheit, indem sie eine Nachbildung des Himmels einschließlich der Sterne anfertigen und sie anbeten.9


  1. Vgl. P=lut. Moral. p. 728 C. ↩

  2. Ps 4,5. ↩

  3. Pythagoras, Symb. 68 Mullach FPG I p. 508. Dieses Symbol ist sonst nirgends erhalten. Wegen der Ausdrücke (xxx) und (xxx) haben Gabrielsson und Früchtel vermutet, daß Clemens nicht (xxx), sondern (xxx) gelesen habe; aber dabei wäre (xxx) nicht verständlich, und die Ausrücke (xxx) und (xxx) passen besser zur Schiffahrt als zum Zollwesen; es daher nur an ein Wortspiel von (xxx) und (xxx) zu denken. ↩

  4. Vgl. Mt 19,23; Mk 10,23; Lk 18,24. ↩

  5. Pythagoras, Symb. 27.28 Mullach FPG I p. 506; vgl. Plut. Symp. IV Probl. IX. ↩

  6. Vgl. Ex 20,4; Lev 26,1; Dtn 4,15-17. ↩

  7. Die ägyptische Göttin Isis wurde mit Athene gleichgestellt; vgl. z.B. Plut. Moral. p. 354 C; 376 A. ↩

  8. Vgl. Luc. Der dea Syrie 2, wo gesagt ist, daß in alter Zeit auch bnei den Ägyptern die Tempel ohne Götterbilder waren. ↩

  9. Vgl. Porphyrios, De antr. nymph. 6. ↩

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