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1. Nun ist sein ganzes Herz rein, und er führt seinen Wandel im höchsten Grade ganz so, wie es richtig ist; er hat sich weit über den gewöhnlichen Priester hinaus entwickelt, kurz, er ist in Wort und Leben geheiligt1 und hat den Glanz der Herrlichkeit angelegt und das geheime Erbe jenes geistigen und vollkommenen Mannes erhalten, „das kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Denken gekommen ist“.2 So ist er Sohn und Freund geworden, und nunmehr erfreut er sich „von Angesicht zu Angesicht“3 des Schauens, dessen er nie überdrüssig werden wird. Nichts ist aber damit zu vergleichen, daß man das Gotteswort selbst hört, das durch die schriftliche Mitteilung eine tiefere Auffassung des Sinnes ermöglicht.
2. Denn es heißt so: „Und er (Aaron) soll das leinene Kleid ausziehen, das er bei seinem Eintritt in das Heilige angelegt hatte, und es dort niederlegen. Und er soll seinen Leib an heiliger Stätte mit Wasser waschen und sein Kleid anlegen.“4
3. Eine andere Deutung ist, daß der Herr ein Gewand ablegt und ein anderes anlegt, wenn er in die Sinnenwelt herabsteigt, und wieder eine andere Deutung ist, daß der durch ihn zum Glauben Geführte ein S. b154 Gewand ablegt und, wie auch der Apostel verkündigte, das geheiligte Gewand anlegt.5
4. Infolgedessen wurden nach dem Bild des Herrn aus dem geheiligten Stamm die Bewährtesten zu Hohenpriestern gewählt und die zum Königtum und zum Prophetendienst Auserlesenen gesalbt.6