42.
1. Demnach scheint das ganze Sinnbild zusammengenommen folgendes zu bedeuten: „Ihr, die ihr entsteht S. b155 und wieder vergeht, Gott verabscheut die Schamlosigkeit.“1
2. Und diejenigen, die die Ohren und die Augen aus kostbarem Stoff herstellen, opfern sie den Göttern, indem sie sie als Weihegaben in die Tempel bringen, womit sie doch wohl darauf hinweisen wollen, daß Gott alles sieht und hört.2
3. Ferner ist bei ihnen der Löwe Sinnbild der Stärke und der Kraft, ebenso das Rind Sinnbild der Erde selbst und des Ackerbaus und der Nahrung, das Pferd Sinnbild von Tapferkeit und Mut, Sinnbild von mit Klugheit verbundener Stärke die Sphinx, die ganz den Körper eines Löwen, aber das Antlitz eines Menschen hat.
4. In ähnlicher Weise wird von ihnen auf den Tempeln der Mensch in Reliefbildern eingemeißelt, um Verstand und Gedächtnis und Kraft und Kunstfertigkeit anzudeuten.
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Vgl. Plut. Moral. p.363 F, wo aber statt des Tempels von Diospolis (=Theben) der Tempel von Salis, und statt des Krokodils das Flußpferd genannt ist. Ähnliche Darstellungen finden sich im Tempel von Denderah. Die Quelle des Clemens hat vielleicht Krokodil und Flußpferd verwechselt; der aus dem Wasser auftauchende Kopf des letzteren ist das Sinnbild für Minute. Möglicherweise ist aber auch an die Gleichsetzung des Krokodilsgottes Suchos mit Kronos zu denken, über die Fr. W. von Bissing, Ägyptische Kultbilder der Ptolomäer- und Römerzeit (Der alte Orient 34, Heft ½), Leipzig 1936, S. 27 zu vergleichen ist. ↩
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Vgl. Hom. Il. 3,277; Od. 11,109; 12,323. Nachbildungen von Ohren und Augen in blauem Email sind vereinzelt in ägyptischen Tempeln gefunden worden; auf vielen Stelen werden Ohren dem Gott dargeboten. ↩