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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Fünftes Buch
VII. Kapitel

43.

1. Ferner lassen sie bei den von ihnen Prozessionen genannten feierlichen Umzügen der Götter goldene Bildwerke herumtragen, und zwar zwei Hunde, einen Falken und einen Ibis, und nennen die vier Bildwerke vier Buchstaben.1

2. Nun sind die zwei Hunde Sinnbilder der beiden Halbkugeln, da diese gleichsam herumlaufen und wachen.2 S. b156 Der Falke aber ist Sinnbild der Sonne; denn sie ist feuerartig und fähig, zu töten. Darum schreiben sie auch die Entstehung der pestartigen Krankheiten der Sonne zu. Der Ibis aber ist Sinnbild des Mondes, wobei sie die beschattete Seite des Mondes mit dem schwarzen und die beleuchtete Seite mit dem weißen Teil der Federn vergleichen.3

3. Manche lassen auch die beiden Wendekreise durch die Hunde versinnbildlicht sein, da jene gewissermaßen als Türhüter den Weg der Sonne nach Süden und nach Norden bewachen. Den Äquator aber, der hoch4 und heiß ist, bedeutet der Falke, wie der Ibis die Ekliptik. Denn am meisten von allen Tieren scheint der Ibis den Anfang der Kenntnis von Zahl und Maß den Ägyptern vermittelt zu haben, ebenso wie die Kenntnis von den Kreisen die Ekliptik.5


  1. Die Hunde sind Symbole des Anubis, der Falke ist Symbol des Horus, der Ibis des Thot; die Eigenschaften der Götter sind auf die ihnen heiligen Tiere übertragen. ↩

  2. Die beiden Hunde, die hier Hemisphärenwächter sind, faßte R. Lepsius als Schakale auf; vgl. seine Einleitung zur Chronologie der Ägypter, Berlin 1848, S. 139 f.; 217. Aber sie sind wohl richtiger als die beiden Ophis (Upuaut), d.i. Wölfe, aufzufassen; vgl. E. Meyer, Entwicklung der Kulte von Abydos und die Schakalsgötter, Zeitschr. für ägypt. Sprache und Altertumskunde 41 (1904) S. 97ff.; Fr. W. von Bissingen und H. Kees, Untersuchungen zu den Reliefs aus dem Ra-Heiligtum des Rathures I, Abh. d. Bayer. Akad. d. Wiss., Philos., philol. und hist. Klasse 32,1, München 1922, S. 29 ff. Es gibt zwei Ophis, einen des Nordens und einen des Südens. ↩

  3. Vgl. Plut. Moral. p. 381 D. Zu beachten ist auch, daß Thoth, dessen Tier, der Ibis ist, auch Mondgott war; vgl. z.B. A. Rusch bei Pauly-Wissowa VI A 354 ff. ↩

  4. Der Ausdruck ist vielleicht daraus zu erklären, daß der Himmelsäquator dem Zenith nahe kommt. ↩

  5. Auch hier ist daran zu denken, daß der Ibis den Gott Thoth vertritt, der den Himmel berechnet, die Sterne zählt und der Gott von Zahl, Maß und Zeit ist; vgl. Roeder, Roschers Mythol. Lexikon V S. 851 f. Die Bemerkung über die Ekliptik bezieht sich wohl darauf, daß aus der Entdeckung der Ekliptik (vgl. Lepsius, a.a.O. S. 200 ff.)auch die Festlegung der übrigen Himmelskreise folgte; Deiber a.a.O. S. 63 denkt wohl irrigerweise daran, daß aus der Ellipse die Hyperbel, die Parabel u.a. abgeleitet wurden. ↩

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