101.
1. Und der lyrische Dichter sagt: „Und Gott vermag hellsten Lichtschein Zu rufen aus schwärzester Nacht hervor, Und umgekehrt reinen Glanz des Tags Hüllen ins Dunkel der Wolkennacht.“1 Damit meint er: Gott allein ist es, der am hellen Tag Nacht machen kann.
2. Und Aratos sagt in seinem Gedicht mit dem Titel „Phainomena“ (Himmelserscheinungen): „Laßt uns beginnen mit Zeus! Den zu nennen, dürfen wir niemals, Männer, vergessen; erfüllt sind von Zeus ja die Straßen der Städte Und auch der Menschen sämtliche Märkte; erfüllt ist das Meer auch Und seine Häfen; in allem ist uns seine Hilfe vonnöten.“
3. Dann fährt er fort: „Denn wir sind auch seines Geschlechts (nämlich als seine Schöpfung) und huldvoll den Menschen Sendet er günstige Zeichen und wecket die Völker zur Arbeit. Denn er hat selbst diese Zeichen am Himmelsgewölbe befestigt Und unterschieden die Sterne; er wählte fürs Jahr die Gestirne, Die von den Zeiten des Jahres die Ordnung zu zeigen vermöchten Sterblichen Menschen, daß alles nach festen Gesetzen geschehe. Darum verehren sie ihn, den allzeit ersten und letzten. Heil dir, o Vater, gewaltiges Wunder, du Schutzherr der Menschen!“2
4. Und vor Aratos schildert Homeros im Anschluß an Moses auf dem von Hephaistos angefertigten Schilde die Weltschöpfung, wenn er sagt: „Auf ihm stellte die Erde er dar und den Himmel, das Meer auch, Drauf auch alle Gestirne, mit denen der Himmel geschmückt ist.“3 Denn die Verherrlichung des Zeus, wie sie sich in den Dichtungen und in den Prosaschriften findet, lenkt die Gedanken zu Gott empor.