129.
1. Und der lyrische Dichter Pindaros ist gleichsam in bakchische Begeisterung versetzt, wenn er ausdrücklich sagt: „Was ist Gott? Das, was das All“,1
2. und wiederum: „Gott, der fürs Menschenvolk alles macht.“2
3. Wenn er aber sagt: „Du hoffst auf Weisheit? Warum? Übertrifft doch der eine den andern nicht viel. Denn der Götter Rat zu erforschen, ist für das menschliche Denken schwer; Von sterblicher Mutter es stammt“,3 so hat er den Gedanken aus jener Stelle entlehnt:
4. „Wer hat des Herrn Sinn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?“4
5. Aber auch Hesiodos stimmt mit dem vorher Gesagten überein, wenn er schreibt: „Unter den irdischen Menschen da ist kein Seher zu finden, Der die Gedanken wohl wüßte des ägishaltenden Gottes.“5
6. Mit Recht schreibt also Solon aus Athen in seinen Elegien, indem auch er von Hesiodos abhängig ist: „Durchaus ist der Unsterblichen Denken verborgen den Menschen.“6