24.
1. Du findest auch, daß, nachdem Platon gesagt hatte: „Denn bei allem, was wächst, ist der erste Trieb, wenn er einen guten Anlauf zu trefflicher Entwicklung nimmt, von entscheidender Bedeutung für die Erreichung des S. b252 entsprechenden Ziels der ihm eigenen Naturanlage“,1
2. der Geschichtschreiber Ephoros sagt: „Auch bei den wilden Pflanzen liegt es in der Natur, daß sie nicht mehr veredelt werden können, wenn sie über das zartere Alter hinaus sind.“2
3. Und jenes Wort des Empedokles: „Denn einst war ich bereits sowohl Knabe als Mädchen; ich war auch Pflanze und Vogel und Fisch, der stumm in dem Meere sich aufhält“,3
4. umschreibt Euripides im „Chrysippos“: „Nicht erleidet den Tod, was auch immer entsteht; Eins wandelt sich nur in das andere um Und zeigt eine andre Gestaltung.“4
5. Und nachdem Platon im „Staat“ Weibergemeinschaft gefordert hatte,5
6. schreibt Euripides im „Protesilaos“: „Gemeinsam sollte nämlich sein der Weiber Bett.“6
7. Während ferner Euripides schreibt: „Denn das was ausreicht, ist Verständigen genug“,7
8. sagt Epikuros geradezu: „Der allergrößte Reichtum ist Genügsamkeit.“8
9. und während wieder Aristophanes schrieb: „Wenn du gerecht bist, wird dein Leben ruhig sein, Und glücklich wirst du leben, frei von Lärm und Furcht“;9
10. sagt Epikuros: „Die herrlichste Frucht der Gerechtigkeit ist die Seelenruhe.“10
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Platon, Gesetze VI p. 765 E. ↩
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Noch nicht in die Sammlung der Bruchstücke des Ephoros aufgenommen. ↩
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Empedokles Fr. 117 Diels. ↩
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Euripides Fr. 117 Diels. ↩
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Vgl. Platon, Staat V p. 457 C. ↩
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Euripides, Protesilaos Fr. 653. ↩
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Ebd., Phoinissen 554 ↩
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Epikuros Fr. 476 Usener. ↩
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Aristophanes Fr. 899 CAF I p. 590 ↩
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Epikuros Fr. 519 Usener. ↩