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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Clement of Alexandria (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Sechstes Buch
III. Kapitel

28.

1. Es läßt sich aber nachweisen, daß sie nicht nur ihre Lehren von den Barbaren nehmen, sondern auch außerdem mit den unglaubhaften Erzählungen der griechischen Sagengeschichte die wunderbaren Taten nachahmen, die bei uns von alter Zeit her auf Grund der göttlichen Macht durch heilig lebende Männer zu unserer Bekehrung vollführt wurden.

2. Wenn wir sie nun fragen, können wir von ihnen nur eines von beiden zur Antwort erhalten, entweder daß das, was sie erzählen, wahr ist, oder daß es erlogen ist. Aber daß es erlogen ist, werden sie wohl nicht sagen; denn sie werden sich doch nicht selbst freiwillig der größten Torheit zeihen, daß sie nämlich erlogene Geschichten aufzeichnen; vielmehr werden sie notgedrungen zugeben, daß es wahr ist.

3. Und wie können ihnen dann noch die Wundertaten als unglaubhaft erscheinen, die durch Moses und die übrigen Propheten verrichtet worden sind? Da nämlich der allmächtige Gott für alle Menschen Sorge trägt, sucht er die einen durch Gebote, die anderen durch Drohungen, manche auch durch wunderbare Zeichen und einige durch gnädige Verheißungen zum Heilsweg zu bekehren.

4. Folgendes ist ein Beispiel. Als einmal eine lange andauernde Dürre Griechenland dem Verderben nahe brachte und Mißwachs herrschte, da kamen, wie erzählt wird, die Griechen, die noch am Leben waren, wegen der Hungersnot als Bittflehende nach Delphi und fragen die Pythia, auf welche Weise sie aus der Not erlöst werden könnten.

5. Sie antwortete ihnen aber, es gebe nur ein Mittel der Hilfe gegen das Unglück, wenn sie nämlich das Gebet des Aiakos verwendeten. Aiakos ließ sich also von ihnen gewinnen, stieg auf den griechischen Berg hinauf, hob seine reinen Hände zum Himmel empor, rief Gott als gemeinsamen Vater an und flehte zu ihm, er möge sich des bedrängten Griechenlands erbarmen.

6. Und wie er noch betete, ertönte ein ungeheurer Donnerschlag, und der Himmel bedeckte sich S. b256 ringsum mit Wolken, heftige und anhaltende Regengüsse strömten herab und erfüllten das ganze Land. Infolge davon reifte eine ergiebige und reiche Ernte heran, die durch das Gebet des Aiakos herbeigeführt war.1


  1. Vgl. z.B. Apollodoros, Bibliothek III 12, 6, 9 f.; Pausanias I 44,9; II 29,8. ↩

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