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1. Entweder wird hiermit der Gerechte wie ein oft gereinigtes Silber für echt erklärt, indem er eine Münze des Herrn geworden ist und das königliche Gepräge erhalten hat, oder da auch Salomon sagt: „Die Zunge des Gerechten ist ein im Feuer erprobtes Silber“,1 so bezeichnet das Schriftwort die erprobte und weise Lehre als lobwürdig und beifallswert, wenn sie in der Erde oftmals gereinigt ist, das heißt, wenn die Seele des Gnostikers durch die Enthaltung von der Feuersglut der irdischen Versuchungen auf vielfache Weise geheiligt wird.
2. Aber auch der Leib, in dem sie wohnt, wird geheiligt, indem er für die Reinheit eines heiligen Tempels2 zubereitet und so Gottes Eigentum wird. Die Reinigung der Seele in dem Leib besteht aber zuvörderst in der Enthaltung von den bösen Taten. Manche halten diese für die Vollkommenheit, und sie ist in der Tat schlechthin die Vollkommenheit für den gewöhnlichen Gläubigen, sei er Jude oder Grieche.
3. Bei dem Gnostiker aber schreitet nach Erreichung der bei anderen als Vollkommenheit angesehenen Stufe die Gerechtigkeit weiter fort zu der Vollführung guter Taten, und bei demjenigen, bei dem die Steigerung der Gerechtigkeit bis zum Gutestun fortgeschritten ist, bleibt die Vollendung bestehen in dem unwandelbaren Zustand des Gutestuns nach dem Bilde Gottes;3 denn die einen sind Same Abrahams und noch Knechte Gottes; diese sind die Berufenen; Söhne Jakobs aber sind seine Auserwählten,4 sie, die die Macht der Bosheit überwunden haben.5