68.
1. Diese wollüstige und selbstsüchtige Weisheit nennt der Apostel „Weisheit dieser Welt“,1 insofern sie nur die Dinge dieser Welt und das, was sich auf sie bezieht, lehrt und dementsprechend den hier waltenden Herrschern zur Fürsorge übertragen ist. Deshalb ist diese Philosophie, die es nur mit einem Teilgebiet zu tun hat, auch nur auf die Elemente beschränkt, während sich das wahrhaft vollkommene Wissen über die Welt hinaus erhebt und sich mit den geistigen und den noch höheren geistlichen Dingen beschäftigt, „die kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und die in keines Menschen Herz gekommen sind“,2 bevor der Meister uns die Lehre darüber klarlegte, indem er das Allerheiligste und auf noch höherer Stufe das, was noch heiliger ist als jenes, denen offenbarte, die in echter und nicht gefälschter Weise Erben der von dem Herrn gewährten Kindschaft sind.
2. So wagen wir es denn, zu behaupten (es handelt sich nämlich hier um den gnostischen Glauben), daß aller Dinge kundig und im Besitz eines nicht wankenden Verständnisses auch für die uns unverständlichen Dinge alles zu erfassen fähig sei der wahre Gnostiker von der Art, wie es Jakobus, Petrus, Johannes, Paulus und die übrigen Apostel waren.
3. Denn voll von Erkenntnis ist die Weissagung, da sie vom Herrn gegeben und wieder durch den Herrn den Aposteln klar ausgelegt worden ist. Und vielleicht ist die Erkenntnis die Wesensart einer S. b284 vernünftigen Seele, die sich durch Übung dazu vorbereitet, daß sie durch die Erkenntnis in den Stand der Unsterblichkeit aufgenommen werde. Denn beides sind Kräfte der Seele, das Erkennen und das Wollen.