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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Clément d'Alexandrie (150-215) Stromata Teppiche (BKV)
Sechstes Buch
XII. Kapitel

97.

1. Aber, so scheint es: „Sie kennen die göttlichen Geheimnisse nicht; denn Gott hat den Menschen zur Unvergänglickeit geschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.“1 Entsprechend diesem Wesen dessen, der alles weiß, strebt der Gnostiker, der „gerecht und heilig mit Klugheit“2 ist, darnach, „zur vollkommenen Mannesreife“3 zu gelangen.

2. Aber nicht nur in den Taten und in den Gedanken, sondern auch in den Worten hält sich der Gnostiker rein. Zum Beweis dafür heißt es: „Du S. b304 prüftest mein Herz und suchtest mich des Nachts heim; du läuterst mich, und kein Unrecht wurde an mir erfunden, auf daß mein Mund nicht die Werke der Menschen spreche.“4

3. Und was meint die Schrift mit den „Werken der Menschen.“? Sie meint, daß er (der Gnostiker) die Sünde selbst kennt, nicht eine Sünde, die man bereut hat (denn das ist etwas Gewöhnliches, und bei den anderen Gläubigen zu finden), sondern das, was Sünde wirklich ist; denn er verurteilt auch nicht irgendeine bestimmte einzelne Sünde, sondern überhaupt jede Sünde, und er stellt nicht die einzelne schlechte Tat, die irgendeiner verübt hat, fest, sondern allgemein das, was man nicht tun darf.

4. Daher gibt es auch zwei Arten von Reue; die eine ist die gewöhnliche, wenn man bereut, sich verfehlt zu haben; die andere, die das Wesen der Sünde ganz erkannt hat, veranlaßt in allererster Linie dazu, vom Sündigen selbst abzulassen, und darauf folgt, daß man überhaupt nicht mehr sündigt.


  1. Weish 2,22 f. ↩

  2. Vgl. Platon, Theaitetos p. 176 B. ↩

  3. Vgl. Eph 4,13. ↩

  4. Ps 16,3 f. ↩

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