103.
1. So wurde dem Abraham, daß er gläubig geworden war, „zur Gerechtigkeit gerechnet“,1 indem er so zu einer höheren und vollkommeneren Stufe emporgestiegen war, als es der Glaube ist.
2. Denn wer sich nur vor der schlechten Tat hütet, ist noch nicht gerecht, wenn er nicht mit Anstrengung noch das Vollführen guter Taten und die Erkenntnis davon hinzugefügt, aus welchem Grunde man das eine unterlassen, das andere tun muß.2
3. „Durch die Waffen der Gerechtigkeit zu Angriff und Verteidigung“3 gelange der Gerechte, sagt der Apostel, zu dem höchsten S. b308 Erbe, indem er von den Waffen der einen Art geschützt sei, mit der anderen dagegen Taten vollbringe.
4. Denn der zum Schutz bestimmte Teil der Gesamtrüstung und das Vermeiden von Verfehlungen genügt für sich allein nicht zur Vollkommenheit, wenn nicht die Tat der Gerechtigkeit, die Vollführung guter Taten, hinzukommt.
5. Dann erst offenbart sich unser Gnostiker, der zu beiden Dingen geschickt ist, in Gerechtigkeit, und von jetzt an ist sein Antlitz wie das des Moses erleuchtet,4 was wir an einer früheren Stelle das kennzeichnende Merkmal der gerechten Seele genannt haben.5
6. Denn wie bei der Wolle die beizende Farbe haften bleibt und die Eigenart und den Unterschied von anderen Wollen bewirkt, so vergeht auch bei der Seele die Mühe, es bleibt aber das Schöne, und das Angenehme schwindet dahin, und das Häßliche prägt sich fest ein.6
7. Denn dies sind die kennzeichnenden Eigenschaften der beiden verschiedenen Seelenarten, und durch sie wird die eine als verherrlicht, die andere als verurteilt erkannt.