Übersetzung
ausblenden
Gegen Celsus (BKV)
34.
Indem aber der Jude bei Celsus, wie er meint, Jesus verspottet, weiß er, wie dort geschrieben steht, dass „Bakchos bei Euripides spricht: "Der Gott wird selbst mich lösen, sobald ich nur es will."1 Die Juden sind nun keine allzu großen Freunde der griechischen Literatur. Doch nehmen wir auch an, es sei einer von den Juden ein solcher Literaturfreund gewesen: ist dann der Schluß berechtigt, dass "Jesus gefesselt sich nicht lösen konnte", weil er "sich nicht gelöst" hat? Denn entweder muß (der Jude) auf Grund meiner Schriften glauben, dass auch Petrus, als ein Engel seine Fesseln "gelöst hatte", das Gefängnis verließ2, und dass Paulus mit Silas in Philippi, einer Stadt Mazedoniens, "ins Holz gespannt", durch eine höhere Macht "gelöst wurde", als auch "die Kerkertüren sich öffneten"3, <oder er muß nachweisen, dass diese Erzählungen unwahr sind4>. Aber diese Dinge findet Celsus wahrscheinlich lächerlich, oder er hat von ihnen nichts gelesen; sonst hätte er wohl dagegen eingewendet, dass es auch Zauberer gibt, die mit ihren Beschwörungsformeln Fesseln "lösen" und Türen öffnen, um so die Leistungen der Zauberer mit den christlichen Berichten auf gleiche Stufe zu stellen.
S. 149 „Aber auch den, welcher Jesus verurteilt hat“, sagt Celsus, „traf keine Strafe, wie sie den Pentheus traf, der in Raserei verfiel oder in Stücke zerrissen wurde.“5 Er übersah, dass Jesus nicht sowohl von Pilatus, der ja „wußte, dass die Juden ihn aus Neid überantwortet hatten“6, als vom jüdischen Volke „verurteilt worden ist“; dieses Volk aber wurde von Gott „verurteilt“,„zerstückelt“ und über die ganze Erde zerstreut, ärger als Pentheus zerstückelt worden war. Warum überging Celsus denn absichtlich die Erzählung von der Frau des Pilatus, die ein Traumgesicht gehabt hatte und so sehr von ihm erschüttert worden war, dass sie zu ihrem Gemahl schickte und ihm sagen ließ; „Habe du nichts zu schaffen mit diesem gerechten Menschen; denn ich habe heute seinetwegen im Traume viel gelitten“?7
Wiederum verschweigt Celsus das, wodurch die Göttlichkeit Jesu erwiesen wird, und schmäht ihn, indem er aus den Berichten des Evangeliums über Jesus die (Soldaten) anführt, „die ihn verspotteten und mit einem Purpurgewande bekleideten“, und „den Kranz aus Dornen und das Rohr, das er in der Hand hielt“8 erwähnt. Nun, Celsus gibt Antwort: woher weißt du diese Dinge, wenn nicht aus den Evangelien? Du fandest sie des Spottes würdig; die Männer aber, die sie aufzeichneten, ahnten nicht, dass du und deinesgleichen darüber spotten, andere dagegen sich daran ein Beispiel nehmen würden, diejenigen zu verachten, welche die Frömmigkeit und den, der ihretwegen willig starb, verlachen und verspotten. Bewundere vielmehr die Wahrheitsliebe dieser Schriftsteller und <den Edelsinn9> dessen, der dies freiwillig für die Menschen erduldet und mit aller Standhaftigkeit und Seelengröße ertragen hat! Denn S. 150 die Schrift erwähnt nichts davon, dass er „klagte“ oder "infolge seiner Verurteilung etwas Unedles gedacht10 oder ausgesprochen hat."11
Übersetzung
ausblenden
Origen Against Celsus
Chapter XXXIV.
This Jew of Celsus, ridiculing Jesus, as he imagines, is described as being acquainted with the Bacchae of Euripides, in which Dionysus says:--
"The divinity himself will liberate me whenever I wish." 1
Now the Jews are not much acquainted with Greek literature; but suppose that there was a Jew so well versed in it (as to make such a quotation on his part appropriate), how (does it follow) that Jesus could not liberate Himself, because He did not do so? For let him believe from our own Scriptures that Peter obtained his freedom after having been bound in prison, an angel having loosed his chains; and that Paul, having been bound in the stocks along with Silas in Philippi of Macedonia, was liberated by divine power, when the gates of the prison were opened. But it is probable that Celsus treats these accounts with ridicule, or that he never read them; for he would probably say in reply, that there are certain sorcerers who are able by incantations to unloose chains and to open doors, so that he would liken the events related in our histories to the doings of sorcerers. "But," he continues, "no calamity happened even to him who condemned him, as there did to Pentheus, viz., madness or discerption." 2 And yet he does not know that it was not so much Pilate that condemned Him (who knew that "for envy the Jews had delivered Him"), as the Jewish nation, which has been condemned by God, and rent in pieces, and dispersed over the whole earth, in a degree far beyond what happened to Pentheus. Moreover, why did he intentionally omit what is related of Pilate's wife, who beheld a vision, and who was so moved by it as to send a message to her husband, saying: "Have thou nothing to do with that just man; for I have suffered many things this day in a dream because of Him?" 3 And again, passing by in silence the proofs of the divinity of Jesus, Celsus endeavours to cast reproach upon Him from the narratives in the Gospel, referring to those who mocked Jesus, and put on Him the purple robe, and the crown of thorns, and placed the reed in His hand. From what source now, Celsus, did you derive these statements, save from the Gospel narratives? And did you, accordingly, see that they were fit matters for reproach; while they who recorded them did not think that you, and such as you, would turn them into ridicule; but that others would receive from them an example how to despise those who ridiculed and mocked Him on account of His religion, who appropriately laid down His life for its sake? Admire rather their love of truth, and that of the Being who bore these things voluntarily for the sake of men, and who endured them with all constancy and long-suffering. For it is not recorded that He uttered any lamentation, or that after His condemnation He either did or uttered anything unbecoming.