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Werke Origenes († 253/54) Contra Celsum

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Gegen Celsus (BKV)

53.

Alles, was der Jude bei Celsus denen, die an Jesus glauben, vorhält, kann ebensogut gegen Moses vorgebracht werden. Die (angebliche) Zauberei Jesu muß man entweder als nicht verschieden von der des Moses, oder als ihr ähnlich bezeichnen. Denn beide S. 170 kann - wenigstens nach der Äußerung des Juden bei Celsus - derselbe Vorwurf treffen. Wie der Jude bei Celsus über Christus sagt: „Aber o Licht und Wahrheit! Mit seiner eigenen Stimme spricht Jesus dies, wie auch ihr aufgezeichnet habt, unverhohlen aus, dass auch andere zu euch kommen werden, die ähnliche Wunder anwenden wie er, schlechte Menschen und Zauberer“, so könnte einer, der den Wundertaten des Moses keinen Glauben schenkt, sei es ein Ägyptier, oder sei es irgendein anderer, über Moses zu dem Juden folgendes bemerken: Aber o Licht und Wahrheit! Mit seiner eigenen Stimme spricht Moses, wie auch ihr aufgezeichnet habt, unverhohlen aus, dass andere zu euch kommen werden, die ähnliche Wunder anwenden wie er, schlechte Menschen und Zauberer,“ Denn in eurem Gesetze steht geschrieben: „Wenn aber in deiner Mitte ein Prophet aufsteht, oder einer, der ein Traumgesicht hatte, und gibt dir ein Zeichen oder Wunder, und es geschieht das Zeichen oder Wunder, was er dir gesagt, und er spricht zu dir: Laßt uns hingehen und fremden Göttern folgen, die ihr nicht kennt, und ihnen dienen, so sollet ihr die Worte dieses Propheten oder Traumdeuters nicht hören“ usw.1

Und wenn der Verleumder der Worte Jesu sagt, „dass er auch einen gewissen Satanas als Veranstalter solcher Dinge nenne“, so wird man dies auf Moses übertragen und sagen können, er „nenne“ auch einen Propheten, der durch ein Traumgesicht „solche Dinge veranstalte“. Wie aber der Jude bei Celsus von Jesus sagt: „So leugnet er auch selbst gar nicht, dass diese Wundertaten nichts Göttliches, sondern Werke ruchloser Menschen sind“, ebenso kann derjenige, der den Schriften des Moses keinen Glauben schenkt, dieselben Worte ihm entgegenhalten: „So leugnet auch Moses selbst gar S. 171 nicht, dass diese Wundertaten nichts Göttliches, sondern Werke ruchloser Menschen sind“. Dasselbe wird er auch bei dieser Stelle tun: „Genötigt von der Wahrheit hat Moses zugleich das Treiben der andern aufgedeckt und seine Taten gerichtet.“ Und wenn der Jude auch die Frage aufwirft: „Ist das nicht ein Frevel, wegen der nämlichen Werke den einen für Gott, und die andern für Betrüger zu halten?“, so könnte man zu ihm wegen der von Moses angeführten Stellen sagen: „Ist das nicht ein Frevel wegen der nämlichen Werke den einen für einen Propheten und Diener Gottes, und die andern für Betrüger zu halten?“

Bei diesen Einwendungen, die in gleicher Weise, wie ich auseinandersetzte, Jesus und Moses treffen, verweilt Celsus länger und fügt noch diese Worte bei: „Warum soll man denn nach diesen Werken die andern mit größerem Rechte für schlechte Menschen ansehen als diesen, indem man ihn selbst zum Zeugen nimmt?“ Darauf sagen wir unsererseits folgendes: „Warum soll man denn nach diesen Werken“ jene, denen man nach dem Verbote des Moses2 trotz ihrer Zeichen und Wunder doch keinen Glauben schenken darf, „mit größerem Rechte für schlechte Menschen ansehen“ als den Moses , deshalb, weil er andere wegen ihrer Zeichen und Wunder schmähte? Doch Celsus bringt noch mehr zu demselben Punkte bei, um seinem Angriff größeren Nachdruck zu verleihen; er sagt; „Von diesen Wundern hat er ja selbst zugestanden, dass sie nicht die Kennzeichen göttlicher Natur, sondern menschlicher Arglist und Bosheit seien.“ Wer ist der „er“? Du sagst, Jude, dass es Jesus ist, ein anderer aber, der gegen dich dieselben Beschuldigungen erheben will, wird in diesem „er“ den Moses finden.


  1. Dtn 13,1-3. ↩

  2. Vgl. Dtn 13,1-3. ↩

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Origen Against Celsus

Chapter LIII.

All the arguments, indeed, which this Jew of Celsus advances against those who believe on Jesus, may, by parity of reasoning, be urged as ground of accusation against Moses: so that there is no difference in asserting that the sorcery practised by Jesus and that by Moses were similar to each other, 1 --both of them, so far as the language of this Jew of Celsus is concerned, being liable to the same charge; as, e.g., when this Jew says of Christ, "But, O light and truth! Jesus with his own voice expressly declares, as you yourselves have recorded, that there will appear among you others also, who will perform miracles like mine, but who are wicked men and sorcerers," some one, either Greek or Egyptian, or any other party who disbelieved the Jew, might say respecting Moses, "But, O light and truth! Moses with his own voice expressly declares, as ye also have recorded, that there will appear among you others also, who will perform miracles like mine, but who are wicked men and sorcerers. For it is written in your law, If there arise among you a prophet, or a dreamer of dreams, and giveth thee a sign or a wonder, and the sign or wonder come to pass whereof he spake unto thee, saying, Let us go after other gods which thou hast not known, and let us serve them; thou shalt not hearken to the words of that prophet, or dreamer of dreams,'" 2 etc. Again, perverting the words of Jesus, he says, "And he terms him who devises such things, one Satan;" while one, applying this to Moses, might say, "And he terms him who devises such things, a prophet who dreams." And as this Jew asserts regarding Jesus, that "even he himself does not deny that these works have in them nothing of divinity, but are the acts of wicked men;" so any one who disbelieves the writings of Moses might say, quoting what has been already said, the same thing, viz., that, "even Moses does not deny that these works have in them nothing of divinity, but are the acts of wicked men." And he will do the same thing also with respect to this: "Being compelled by the force of truth, Moses at the same time both exposed the doings of others, and convicted himself of the same." And when the Jew says, "Is it not a wretched inference from the same acts, to conclude that the one is a God, and the others sorcerers?" one might object to him, on the ground of those words of Moses already quoted, "Is it not then a wretched inference from the same acts, to conclude that the one is a prophet and servant of God, and the others sorcerers?" But when, in addition to those comparisons which I have already mentioned, Celsus, dwelling upon the subject, adduces this also: "Why from these works should the others be accounted wicked, rather than this man, seeing they have him as a witness against himself?"--we, too, shall adduce the following, in addition to what has been already said: "Why, from those passages in which Moses forbids us to believe those who exhibit signs and wonders, ought we to consider such persons as wicked, rather than Moses, because he calumniates some of them in respect of their signs and wonders?" And urging more to the same effect, that he may appear to strengthen his attempt, he says: "He himself acknowledged that these were not the works of a divine nature, but were the inventions of certain deceivers, and of very wicked men." Who, then, is "himself?" You O Jew, say that it is Jesus; but he who accuses you as liable to the same charges, will transfer this "himself" to the person of Moses.


  1. hoste meden diapherein paraplesion einai legein goeteian tes 'Iesou te Mouseos. ↩

  2. Deut. xiii. 1-3. ↩

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