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Gegen Celsus (BKV)
5.
Die Ansicht von der Verwerflichkeit des Götzendienstes führt Celsus als den Christen eigentümlich an und macht sich dies zurecht, indem er sagt: "Deshalb hielten sie nichts von den mit Händen gemachten Göttern, weil es nicht vernünftig sei anzunehmen, dass die von ganz schlechten und sittenlosen Künstlern, oft auch von ungerechten Menschen verfertigten Arbeiten Götter seien" Im folgenden will er dartun, dass dies die allgemeine Anschauung, und nicht zuerst von der christlichen Lehre[^8] gefunden sei, und führt deshalb einen Ausspruch des Heraklit1 an, welcher sagt:"Ähnlich, wie wenn jemand mit den Häusern ein Gespräch führten wollte, handelten die Leute, die zu den leblosen (Bildern) wie zu Göttern heranträten." Also auch hierüber ist zu sagen, dass in gleicher Weise wie bei den andern Artikeln der Sittenlehre den Menschen Vorstellungen S. 11 eingepflanzt worden sind, welche den Heraklit und vielleicht noch andere Griechen oder Barbaren zu solchen Feststellungen geführt haben. Celsus gibt nämlich an, dass " auch die Perser ebenso dächten", und beruft sich dabei auf das Zeugnis "des Herodot, der dies berichte"2. Dem können wir noch beifügen, dass sich auch Zeno aus Kition in seinem Buch über den Staat so äußert: "Tempel zu bauen wird gar nicht nötig sein. Denn einen Tempel muß man für nichts achten, auch nicht für wertvoll und heilig, da er das Werk von Bauleuten und Handwerkern ist."3 Also ist klar: Auch hinsichtlich dieser Lehre steht "in den Herzen" der Menschen mit der Schrift Gottes "geschrieben"4 , was zu tun ist.5
[^8]
Frgm. 126 Bywater, 5 Diels; vgl. unten VII 62. 65. Clemens Al., Protr. IV 50, 4 (I 39, 10 Stählin). ↩
Vgl. Herodot I 131. ↩
Frgm. 164 Pearson, 264 Arnim; vgl. Plutarch, De Stoic. rep. 6 p. 1034 B u. Clemens Al., Strom. V 11, 76 (II 377, 1-6 Stählin). Da Plutarch und Clemens hier im allgemeinen gegen Orig. zusammenstimmen, so hat Orig. ungenau zitiert, oder sein Text ist fehlerhaft und etwa so zu verbessern (Or. I 59, 4ff.): #griechisch ↩
Vgl. Röm 2,15. ↩
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Origen Against Celsus
Chapter V.
Treating of the regulations respecting idolatry as being peculiar to Christianity, Celsus establishes their correctness, saying that the Christians do not consider those to be gods that are made with hands, on the ground that it is not in conformity with right reason (to suppose) that images, fashioned by the most worthless and depraved of workmen, and in many instances also provided by wicked men, can be (regarded as) gods. In what follows, however, wishing to show that this is a common opinion, and one not first discovered by Christianity, he quotes a saying of Heraclitus to this effect: "That those who draw near to lifeless images, as if they were gods, act in a similar manner to those who would enter into conversation with houses." Respecting this, then, we have to say, that ideas were implanted in the minds of men like the principles of morality, from which not only Heraclitus, but any other Greek or barbarian, might by reflection have deduced the same conclusion; for he states that the Persians also were of the same opinion, quoting Herodotus as his authority. We also can add to these Zeno of Citium, who in his Polity, says: "And there will be no need to build temples, for nothing ought to be regarded as sacred, or of much value, or holy, which is the work of builders and of mean men." It is evident, then, with respect to this opinion (as well as others), that there has been engraven upon the hearts of men by the finger of God a sense of the duty that is required.