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Gegen Celsus (BKV)
8.
Es scheint fast, als ob sich Celsus mit Nachdruck derjenigen annehmen wolle, die ihren Glauben an das Christentum selbst mit dem Tode bezeugen. Er sagt nämlich: "Ich will nicht behaupten, dass der Anhänger einer trefflichen Lehre, wenn er ihretwegen bei den Menschen Gefahr laufen würde, von ihr abfallen oder vorgeben dürfe, er sei von ihr abgefallen, oder sie verleugnen dürfe." Mit diesen Worten verurteilt Celsus das Benehmen solcher Leute, die S. 14 zwar innerlich dem Christentume zugetan sind, äußerlich aber so tun, als wären sie es nicht, oder geradezu leugnen; er sagt ja, der Anhänger einer Lehre "dürfe nicht vorgeben, er sei von ihr abgefallen, oder sie gar verleugnen". Wir müssen nun hier dem Celsus einen Widerspruch mit sich selbst nachweisen. Denn aus seinen anderen Schriften1 ergibt sich, dass er Epikureer ist; hier aber glaubt er die christliche Lehre mit wahrscheinlicheren Gründen anklagen zu können, wenn er seinen Epikureismus nicht eingesteht, und tut deshalb so, als nähme er an, dass "in dem Menschen etwas Höheres als das Irdische" , ein mit der Gottheit Verwandtes vorhanden sei. Er sagt nämlich; "Bei welchen es damit gut steht", d.h. mit der Seele, "die streben2 durchaus nach dem Verwandten", er meint aber nach Gott, "und begehren immer etwas von jenem zu hören und sich daran zu erinnern. Man beachte nun die Falschheit seiner Seele. Er hatte vorher gesagt: "Der Anhänger einer trefflichen Lehre dürfe, auch wenn er ihretwegen bei den Menschen Gefahr laufen würde, von ihr nicht abfallen oder vorgeben, er sei von ihr abgefallen, oder auch sie verleugnen", und tut nun selbst das gerade Gegenteil davon. Er wußte nämlich, dass er mit seiner Beschuldigung von Leuten, die irgendeine Art Vorsehung und göttliche Weltregierung annehmen, keinen Glauben finden würde, wenn er sich offen als Epikureer erklärte3. Nun berichtet uns die Geschichte von zwei Epikureern mit dem Namen Celsus, von denen der ältere unter Nero, dieser aber unter Hadrian und noch später lebte.
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Origen Against Celsus
Chapter VIII.
It is with a certain eloquence, 1 indeed, that he appears to advocate the cause of those who bear witness to the truth of Christianity by their death, in the following words: "And I do not maintain that if a man, who has adopted a system of good doctrine, is to incur danger from men on that account, he should either apostatize, or feign apostasy, or openly deny his opinions." And he condemns those who, while holding the Christian views, either pretend that they do not, or deny them, saying that "he who holds a certain opinion ought not to feign recantation, or publicly disown it." And here Celsus must be convicted of self-contradiction. For from other treatises of his it is ascertained that he was an Epicurean; but here, because he thought that he could assail Christianity with better effect by not professing the opinions of Epicurus, he pretends that there is a something better in man than the earthly part of his nature, which is akin to God, and says that "they in whom this element, viz., the soul, is in a healthy condition, are ever seeking after their kindred nature, meaning God, and are ever desiring to hear something about Him, and to call it to remembrance." Observe now the insincerity of his character! Having said a little before, that "the man who had embraced a system of good doctrine ought not, even if exposed to danger on that account from men, to disavow it, or pretend that he had done so, nor yet openly disown it," he now involves himself in all manner of contradictions. For he knew that if he acknowledged himself an Epicurean, he would not obtain any credit when accusing those who, in any degree, introduce the doctrine of Providence, and who place a God over the world. And we have heard that there were two individuals of the name of Celsus, both of whom were Epicureans; the earlier of the two having lived in the time of Nero, but this one in that of Adrian, and later.
deinotetos. ↩