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Gegen Celsus (BKV)
12.
Celsus sagt dann wörtlich: „Wenn sie nun (d.h. die Christen), auf meine Fragen antworten S. 19 wollen, die ich nicht stelle, um sie auszukundschaften - denn ich weiß alles -, sondern weil ich für alle gleichmäßig besorgt bin, so mag es gut sein. Wenn sie dies aber nicht wollen, sondern mit ihrem gewohnten Schlagwort kommen: Prüfe nicht, usw., so müssen sie mir doch angeben, was das für Dinge sind, die sie lehren, und aus was für einer Quelle diese geflossen sind“, usw.1, Wir erwidern darauf: Das Wort; „Denn ich weiß alles“ . ist eine höchst gewagte und großsprecherische Behauptung von Celsus. Hätte er vor allem die Bücher der Propheten gelesen, die anerkanntermaßen eine Menge von Rätseln und Worten enthalten, die der großen Menge dunkel bleiben, hätte er sich mit den evangelischen Gleichnissen und dem übrigen Teile der Schrift, dem Gesetz und der jüdischen Geschichte sowie den Worten der Apostel beschäftigt, hätte er dies alles mit Einsicht und Verstand gelesen und in den Sinn der Ausdrücke einzudringen sich bemüht: dann würde er nicht so dreist sein zu sagen: „Denn ich weiß alles.“ Selbst wir, die wir uns mit diesen Dingen gründlich befaßt haben, möchten nicht sagen: „Denn ich weiß alles“. Wir lieben die Wahrheit. Keiner von uns wird sagen: „Denn ich weiß alles“ von den Lehren des Epikur, keiner wird so kühn sein zu behaupten, „er wisse alles“, was Plato aufgestellt und vorgetragen habe, da selbst die Erklärer dieser Philosophen gar sehr voneinander abweichen. Wer ist so verwegen zu sagen: „Denn ich weiß“ alle die Lehren der Stoiker oder alle der Peripatetiker? Vielleicht hat Celsus den Satz: Denn ich weiß alles von einigen stumpfsinnigen Laien gehört, die von ihrer eigenen Unwissenheit gar nichts merken, und ist dann zu der Meinung gekommen, er habe durch Lehrer von solcher Art „alles“ erfahren. Er scheint mir da ähnlich gehandelt zu haben wie ein Mann, der nach Ägypten reiste - wo die mit den Überlieferungen der Vorfahren vertrauten ägyptischen Weisen eingehende Untersuchungen über die bei ihnen für göttlich geltenden Dinge anstellen, während das gewöhnliche Volk nur von einigen Sagen hört, deren Bedeutung es nicht versteht, auf die es aber doch stolz ist -, und der nun meinte, er habe „alle“ Lehren der Ägypter kennen gelernt, nachdem er hierüber nur ungelehrte Leute befragt hatte, ohne mit einem der Priester zusammengekommen zu sein oder von einem derselben Belehrung über die ägyptischen Geheimnisse empfangen zu haben. Was ich aber von den gelehrten und ungelehrten Ägyptiern sagte, das kann auch von den Persern gelten. Auch diese haben Geheimnisse, die von den Gebildeten unter ihnen mit Verständnis begangen, von der großen Menge und den oberflächlich Gebildeten aber nur (äußerlich und) sinnbildlich vollzogen werden. Dasselbe ist auch von den Syrern und Indern, sowie von allen Völkern zu bemerken, welche Sagen und außerdem eine (geheime) Wissenschaft besitzen.
Vgl. oben I 9. ↩
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Origen Against Celsus
Chapter XII.
In the next place, when Celsus says in express words, "If they would answer me, not as if I were asking for information, for I am acquainted with all their opinions, but because I take an equal interest in them all, it would be well. And if they will not, but will keep reiterating, as they generally do, Do not investigate,' etc., they must," he continues, "explain to me at least of what nature these things are of which they speak, and whence they are derived," etc. Now, with regard to his statement that he "is acquainted with all our doctrines," we have to say that this is a boastful and daring assertion; for if he had read the prophets in particular, which are full of acknowledged difficulties, and of declarations that are obscure to the multitude, and if he had perused the parables of the Gospels, and the other writings of the law and of the Jewish history, and the utterances of the apostles, and had read them candidly, with a desire to enter into their meaning, he would not have expressed himself with such boldness, nor said that he "was acquainted with all their doctrines." Even we ourselves, who have devoted much study to these writings, would not say that "we were acquainted with everything," for we have a regard for truth. Not one of us will assert, "I know all the doctrines of Epicurus," or will be confident that he knows all those of Plato, in the knowledge of the fact that so many differences of opinion exist among the expositors of these systems. For who is so daring as to say that he knows all the opinions of the Stoics or of the Peripatetics? Unless, indeed, it should be the case that he has heard this boast, "I know them all," from some ignorant and senseless individuals, who do not perceive their own ignorance, and should thus imagine, from having had such persons as his teachers, that he was acquainted with them all. Such an one appears to me to act very much as a person would do who had visited Egypt (where the Egyptian savans, learned in their country's literature, are greatly given to philosophizing about those things which are regarded among them as divine, but where the vulgar, hearing certain myths, the reasons of which they do not understand, are greatly elated because of their fancied knowledge), and who should imagine that he is acquainted with the whole circle of Egyptian knowledge, after having been a disciple of the ignorant alone, and without having associated with any of the priests, or having learned the mysteries of the Egyptians from any other source. And what I have said regarding the learned and ignorant among the Egyptians, I might have said also of the Persians; among whom there are mysteries, conducted on rational principles by the learned among them, but understood in a symbolical sense by the more superficial of the multitude. 1 And the same remark applies to the Syrians, and Indians, and to all those who have a literature and a mythology.
Par' ois eisi teletai, presbeuomenai men logikos hupo ton par' autois logion, sumbolikos de ginomenai hupo ton par' autois pollon kai epipolaioteron. For ginomenai Ruaeus prefers ginoskomenai, which is adopted in the translation. ↩