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Gegen Celsus (BKV)
62.
Wenn durch Wort und Schrift die Menschen, welche einen schlechten Lebenswandel führen, von uns zur Bekehrung aufgefordert und zur Sinnesänderung und Besserung ihrer Seele ermahnt werden, so verdreht dies Celsus hierauf und behauptet, „wir lehrten, Gott sei (nur) für die Sünder gesendet worden“1. Dies ist gerade so, wie wenn er Leuten einen Vorwurf machen würde, wenn sie sagten, ein menschenfreundlicher König habe in eine Stadt seinen Arzt wegen der Personen geschickt, die in derselben krank lägen.„Gesandt wurde“ nun Gott, das Wort, insofern er Arzt war, für die Sünder, insofern er aber Lehrer göttlicher Geheimnisse war, für die, welche bereits rein sind und nicht mehr sündigen. Celsus aber kann dies nicht auseinanderhalten, weil er gar nicht tiefer in die Sache eindringen wollte, und fährt deshalb fort: „Warum aber wurde er nicht zu den Sündlosen gesandt? Ist es denn etwas Böses, keine Sünde begangen zu haben?“ Wir antworten: Meint er unter „den Sündlosen“ solche, die nicht mehr sündigen, so wurde Jesus, unser Heiland, auch für diese gesandt, aber nicht als Arzt. Versteht er aber unter „den Sündlosen“ solche, die niemals gesündigt haben - denn das hat er in seinem Ausdruck nicht scharf bestimmt -, dann sagen wir: Einen Menschen, der in diesem Sinne „sündlos“ wäre, kann es nicht geben. Wenn wir dies aber sagen, so nehmen wir den S. 276 Menschen aus, der in Jesus ist, wie der Glaube uns lehrt, und „der keine Sünde getan hat“2. Boshaft sagt nun Celsus von uns, dass wir angeblich folgendes behaupteten: „Den Ungerechten, der sich im Bewußtsein seiner Schlechtigkeit demütigt, wird Gott annehmen; den Gerechten aber, der von Anfang an im Vertrauen auf seine Tugend zu ihm das Auge erhebt, den wird er nicht annehmen.“ Wir erklären es <nämlich> für unmöglich, dass ein Mensch „von Anfang an im Vertrauen auf seine Tugend zu Gott emporschaue“.
Es muß vielmehr zuerst die Sünde im Menschen herrschen, wie auch Paulus sagt: „Als aber das Gebot gekommen war, lebte die Sünde auf, ich aber starb“3. Wir lehren übrigens nicht, „dass es für den Ungerechten genüge, sich im Bewußtsein seiner Schlechtigkeit zu demütigen, um von Gott angenommen zu werden“; wir sagen vielmehr: Wenn er seine früheren Sünden verdammt und im Bewußtsein derselben „demütig“ wandelt und für die Zukunft „sittsam“4, so wird ihm Gott aufnehmen.
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Origen Against Celsus
Chapter LXII.
In the next place, throwing a slur 1 upon the exhortations spoken and written to those who have led wicked lives, and which invite them to repentance and reformation of heart, he asserts that we say "that it was to sinners that God has been sent." Now this statement of his is much the same as if he were to find fault with certain persons for saying that on account of the sick who were living in a city, a physician had been sent them by a very benevolent monarch. 2 God the Word was sent, indeed, as a physician to sinners, but as a teacher of divine mysteries to those who are already pure and who sin no more. But Celsus, unable to see this distinction,--for he had no desire to be animated with a love of truth,--remarks, "Why was he not sent to those who were without sin? What evil is it not to have committed sin?" To which we reply, that if by those "who were without sin" he means those who sin no more, then our Saviour Jesus was sent even to such, but not as a physician. While if by those "who were without sin" he means such as have never at any time sinned,--for he made no distinction in his statement,--we reply that it is impossible for a man thus to be without sin. And this we say, excepting, of course, the man understood to be in Christ Jesus, 3 who "did no sin." It is with a malicious intent, indeed, that Celsus says of us that we assert that "God will receive the unrighteousness man if he humble himself on account of his wickedness, but that He will not receive the righteous man, although he look up to Him, (adorned) with virtue from the beginning." Now we assert that it is impossible for a man to look up to God (adorned) with virtue from the beginning. For wickedness must necessarily first exist in men. As Paul also says, "When the commandment came, sin revived, and I died." 4 Moreover, we do not teach regarding the unrighteous man, that it is sufficient for him to humble himself on account of his wickedness in order to his being accepted by God, but that God will accept him if, after passing condemnation upon himself for his past conduct, he walk humbly on account of it, and in a becoming manner for the time to come.