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Gegen Celsus (BKV)
30.
Wie ich glaube, hat Celsus auch die Stelle: Lasset uns einen Menschen machen nach unserem Bild und Gleichnis„1 mißverstanden und deshalb seine “Regenwürmer„ sagen lassen: “ Durch Gott geworden, sind wir in allem ihm gleich,„ Hätte er freilich den Unterschied gekannt zwischen dem Ausdruck, dass der Mensch “nach dem Bild„ Gottes geworden, und jenem, dass er “nach seinem Gleichnis„ geworden, und wüßte er, dass die Schrift Gott zwar sagen lässt: “Lasset uns einen Menschen machen nach unserem Bild und Gleichnis, dass aber Gott den Menschen „nach dem Bilde“ Gottes, aber nicht auch bereits „nach seinem Gleichnis“ gemacht hat : so würde er uns nicht sagen lassen: „Wir sind Gott in allem, gleich.“ Wir behaupten sodann nicht, dass „uns auch die Sterne unterworfen sind“. Denn die so bezeichnete und von den Weisen richtig verstandene Auferstehung der Gerechten wird von dem2 mit „der Sonne, dem Mond und den Sternen“ verglichen, wenn er sagt: „Eine andere Herrlichkeit ist bei der Sonne, eine andere Herrlichkeit beim Mond, eine andere Herrlichkeit bei den Sternen; denn ein Stern ist von dem andern verschieden an Herrlichkeit. So ist es auch mit der Auferstehung der Toten“3 . S. 334 Hierüber hat auch Daniel schon längst geweissagt4 . Celsus legt und weiter die Worte in den Mund; **„ Alles ist zu unserem Dienste bestimmt.“] Er hat wohl nicht gehört, dass die Verständigen unter uns solche Äußerungen tun, er hat vielleicht auch nicht verstanden, was das Wort bedeutet, dass „der Größte unter uns der Knecht aller sei“5 . Und wenn die Griechen sagen: „Dann dient die Sonne und die Nacht den Sterblichen“, so findet man diesen Ausspruch schön und gibt eine Erklärung von ihm; wenn aber etwas Ähnliches [von uns] entweder nicht oder in anderem Sinne gesagt wird, so macht uns Celsus auch daraus einen Vorwurf.
Wir, die Celsus mit „Regenwürmern“ vergleicht, sagen ferner bei ihm: „Da einige unter uns sündigen, so wird Gott selbst zu uns kommen oder seinen Sohn schicken, damit die Ungerechten von ihm dem Feuer übergeben werden, wir übrigen Frösche, aber mit ihm ewiges Leben genießen.“ Man beachte, wie Celsus, dieser ehrwürdige Philosoph, gleich einem Possenreißer die göttliche Lehre von dem Gericht und von der Bestrafung der Ungerechten und von der Belohnung der Gerechten zum Gegenstande des Hohnes und Gelächters und Spottes macht. Alles dieses schließt Celsus mit der Bemerkung ab: „ Diese Dinge seien erträglicher, wenn sie von Regenwürmern und Fröschen ausgesprochen, als wenn sie von Juden und Christen im Streit untereinander vorgebracht würden.“ Wir aber wollen sein Beispiel nicht nachahmen und wollen nicht in ähnlicher Weise von den Philosophen reden, die das Wesen aller Dinge zu wissen vorgeben und doch untereinander über die Frage verhandeln, wie das Weltall entstanden ist, wie Himmel und Erde und alles, was darin ist, geworden S. 335 sind, und wie die Seelen, entweder ungeschaffen und nicht von Gott gebildet, doch unter seiner Leitung stehen, und wie sie von einem Körper in den andern wandern, oder, zugleich mit den Körpern entstanden, ewigen Bestand haben oder nicht.
Anstatt nämlich das Bestreben derjenigen, die ihr Leben der Erforschung der Wahrheit geweiht haben, anzuerkennen und zu loben, könnte man sie dem Spott und Hohn preisgeben und sagen, sie seien „Regenwürmer“, die „in einem kotigen Winkel“ des Menschenlebens6 sich nicht richtig einschätzen können und deshalb über so erhabene Dinge reden, wie wenn sie diese verständen, und mit allem Nachdruck behaupten, sie hätten sich eine Erkenntnis von Dingen verschafft, die ohne höhere Erleuchtung und göttliche Kraft niemand zu erkennen vermag. „Denn wie keiner der Menschen das Wesen des Menschen kennt, als der Geist des Menschen, der in ihm ist, so hat auch keiner das Wesen Gottes erkannt, als nur der Geist Gottes“7 .
Doch dieser „Wahnsinn“ ist uns fremd, dass wir solche menschliche Weisheit - dieses Wort in seiner gewöhnlichen Bedeutung genommen -, die sich nicht damit abgibt, worauf die große Menge Wert legt, sondern der Erforschung der Wahrheit obliegt, mit dem Tun und Treiben von „Regenwürmern“ oder andern derartigen Tieren vergleichen wollten. Als Freunde der Wahrheit geben wir vielmehr einige der griechischen Philosophen das Zeugnis, dass sie Gott erkannt haben, da „Gott es ihnen offenbart hat“, wenn sie ihn auch nicht „als Gott gepriesen noch ihm gedankt haben, sondern eitel geworden sind in ihren Gedanken“, und „während sie sich für Weise ausgaben, wurden sie zu Toren und tauschten für die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes ein das Abbild der Gestalt eines vergänglichen Menschen, auch der Vögel und der vierfüßigen und kriechenden Tiere“8
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Origen Against Celsus
Chapter XXX.
It appears to me that Celsus has also misunderstood this statement, "Let Us make man in Our image and likeness;" 1 and has therefore represented the "worms" as saying that, being created by God, we altogether resemble Him. If, however, he had known the difference between man being created "in the image of God" and "after His likeness," and that God is recorded to have said, "Let Us make man after Our image and likeness," but that He made man "after the image" of God, but not then also "after His likeness," 2 he would not have represented us as saying that "we are altogether like Him." Moreover, we do not assert that the stars are subject to us; since the resurrection which is called the "resurrection of the just," and which is understood by wise men, is compared to the sun, and moon, and stars, by him who said, "There is one glory of the sun, and another glory of the moon, and another glory of the stars; for one star differeth from another star in glory. So also is the resurrection of the dead." 3 Daniel also prophesied long ago regarding these things. 4 Celsus says further, that we assert that "all things have been arranged so as to be subject to us," having perhaps heard some of the intelligent among us speaking to that effect, and perhaps also not understanding the saying, that "he who is the greatest amongst us is the servant of all." 5 And if the Greeks say, "Then sun and moon are the slaves of mortal men," 6 they express approval of the statement, and give an explanation of its meaning; but since such a statement is either not made at all by us, or is expressed in a different way, Celsus here too falsely accuses us. Moreover, we who, according to Celsus, are "worms," are represented by him as saying that, "seeing some among us are guilty of sin, God will come to us, or will send His own Son, that He may consume the wicked, and that we other frogs may enjoy eternal life with Him." Observe how this venerable philosopher, like a low buffoon, 7 turns into ridicule and mockery, and a subject of laughter, the announcement of a divine judgment, and of the punishment of the wicked, and of the reward of the righteous; and subjoins to all this the remark, that "such statements would be more endurable if made by worms and frogs than by Christians and Jews who quarrel with one another!" We shall not, however, imitate his example, nor say similar things regarding those philosophers who profess to know the nature of all things, and who discuss with each other the manner in which all things were created, and how the heaven and earth originated, and all things in them; and how the souls (of men), being either unbegotten, and not created by God, are yet governed by Him, and pass from one body to another; 8 or being formed at the same time with the body, exist for ever or pass away. For instead of treating with respect and accepting the intention of those who have devoted themselves to the investigation of the truth, one might mockingly and revilingly say that such men were "worms," who did not measure themselves by their corner of their dung-heap in human life, and who accordingly gave forth their opinions on matters of such importance as if they understood them, and who strenuously assert that they have obtained a view of those things which cannot be seen without a higher inspiration and a diviner power. "For no man knoweth the things of a man, save the spirit of man which is in him: even so the things of God knoweth no man, but the Spirit of God." 9 We are not, however, mad, nor do we compare such human wisdom (I use the word "wisdom" in the common acceptation), which busies itself not about the affairs of the multitude, but in the investigation of truth, to the wrigglings of worms or any other such creatures; but in the spirit of truth, we testify of certain Greek philosophers that they knew God, seeing "He manifested Himself to them," 10 although "they glorified Him not as God, neither were thankful, but became vain in their imaginations; and professing themselves to be wise, they became foolish, and changed the glory of the incorruptible God into an image made like to corruptible man, and to birds, and four-footed beasts, and creeping things." 11