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Gegen Celsus (BKV)
56.
Da aber Celsus noch sagt: „ Die Seele ist Gottes Werk, die Natur des Leibes dagegen ist eine andere; und in dieser Hinsicht wird zwischen dem Leib einer Fledermaus oder eines Wurmes oder eines Frosches oder eines Menschen kein Unterschied bestehen. Denn alle Leiber sind aus dem gleichen Stoffe gebildet und der Vergänglichkeit in gleicher Weise unterworfen“, so geben wir darauf diese Antwort: Besteht wirklich „zwischen dem Körper einer Fledermaus oder eines Wurmes oder eines Frosches oder eines Menschen“ kein Unterschied, weil sie aus dem gleichen Stoffe gebildet sind, so ist dann klar, dass diese Körper sich auch in nichts von der Sonne unterscheiden oder dem Monde oder den Gestirnen oder dem Himmel oder irgendeinem anderen Dinge, das bei den S. 375 Griechen eine sinnlich wahrnehmbare Gottheit genannt wird. Denn allen Körpern liegt derselbe Stoff zugrunde. Dieser aber ist an sich ohne bestimmte Eigenschaften und ohne bestimmte Gestalt; von wem er nach Celsus seine Eigenschaften empfangen soll, weiß ich nicht, da nach seiner Ansicht Gott nichts Vergängliches hervorbringt. Nach seiner eigenen Lehre ist ja notwendig alles, da es aus demselben zugrundeliegenden Stoffe gebildet ist, seinem Wesen nach auch in gleicher Weise vergänglich. Doch vielleicht will Celsus, zu sehr in die Enge getrieben, in diesem Punkte von Plato abspringen, der die Seele aus einer Art von Mischkrug hervorgehen lässt, und seine Zuflucht zu Aristoteles und zu den Peripatetikern nehmen, die den Äther für stofflos erklären und einer fünften Wesenheit zuweisen, die anders beschaffen sei als die vier Elemente, eine Lehre, gegen die die Platoniker und Stoiker recht erfolgreich Stellung genommen haben.
Und auch wir, für die Celsus nur Verachtung hat, wollen dasselbe tun, wenn man uns auffordert, die Worte des Propheten auszulegen und zu erweisen, die so lauten: „Die Himmel werden vergehen, du aber wirst bleiben; sie alle werden wie ein Kleid veralten, und wie ein Gewand wirst du sie umwenden, und sie werden verändert werden. Du aber bist derselbe“1 . Mit diesen Bemerkungen ist übrigens jene Behauptung des Celsus genügend widerlegt, dass „die Seele Gottes Werk sei, die Natur des Leibes dagegen eine andere“; denn aus diesem Satze folgt, dass zwischen „dem Körper einer Fledermaus oder eines Wurms oder eines Frosches“ und dem ätherischen Körper kein Unterschied bestehe.
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vgl. Ps 101,26 f ↩
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Origen Against Celsus
Chapter LVI.
Moreover, since Celsus asserts that "the soul is the work of God, but that the nature of body is different; and that in this respect there is no difference between the body of a bat, or of a worm, or of a frog, and that of a man, for the matter is the same, and their corruptible part alike,"--we have to say in answer to this argument of his, that if, since the same matter underlies the body of a bat, or of a worm, or of a frog, or of a man, these bodies will differ in no respect from one another, it is evident then that these bodies also will differ in no respect from the sun, or the moon, or the stars, or the sky, or any other thing which is called by the Greeks a god, cognisable by the senses. 1 For the same matter, underlying all bodies, is, properly speaking, without qualities and without form, and derives its qualities from some (other) source, I know not whence, since Celsus will have it that nothing corruptible can be the work of God. Now the corruptible part of everything whatever, being produced from the same underlying matter, must necessarily be the same, by Celsus' own showing; unless, indeed, finding himself here hard pressed, he should desert Plato, who makes the soul arise from a certain bowl, 2 and take refuge with Aristotle and the Peripatetics, who maintain that the ether is immaterial, 3 and consists of a fifth nature, separate from the other four elements, 4 against which view both the Platonists and the Stoics have nobly protested. And we too, who are despised by Celsus, will contravene it, seeing we are required to explain and maintain the following statement of the prophet: The heavens shall perish, but Thou remainest: and they all shall wax old as a garment; and as a vesture shalt Thou fold them up, and they shall be changed: but Thou art the same." 5 These remarks, however, are sufficient in reply to Celsus, when he asserts that "the soul is the work of God, but that the nature of body is different;" for from his argument it follows that there is no difference between the body of a bat, or of a worm, or of a frog, and that of a heavenly 6 being.