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Werke Origenes († 253/54) Contra Celsum

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Gegen Celsus (BKV)

63.

Da aber Celsus, wie man aus den Äußerungen seines Buches schließen kann, eine Vorsehung annimmt, so weiß ich nicht, wie er zu der Behauptung kommt, S. 382 "dass sich das Böse weder vermehre noch vermindere", sondern gleichsam festbegrenzt sei. Denn dadurch hebt er den schönen Lehrsatz auf, dass die Schlechtigkeit keine bestimmten Grenzen hat, und dass das Böse auch seiner eigenen Natur nach unendlich ist. Indessen scheint aus der Ansicht, dass "das Böse" sich in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft "weder vermindert noch vermehre", zu folgen, dass, wie nach der Meinung der Verteidiger einer unvergänglichen Welt die Vorsehung das Gleichgewicht der Elemente bewirkt und das Überwiegen eines derselben verhindert, um den Untergang der Welt zu verhüten, - dass ebenso gleichsam eine Art Vorsehung über dem Bösen, das in so großer Menge vorhanden ist, wache, damit "es sich weder vermehre noch vermindere". Die Ansicht des Celsus über das Böse ist aber auch durch andere Beweisgründe zu widerlegen. Denn jene Philosophen, von denen Untersuchungen über das Gute und Böse vorliegen, haben auch aus der Geschichte dargetan, dass die öffentlichen Dirnen zuerst außerhalb der Städte und vermummt sich der Lust des ersten Besten gegen Geld preisgaben. später aber schamloser wurden und die Vermummung ablegten, aber doch außerhalb der Städte blieben, weil die Gesetze ihnen das Betreten derselben untersagten, bis sie endlich, als die Sittenverderbnis größer geworden war, täglich auch in die Städte einzutreten wagten. So berichtet Chrysippos in seiner "Einleitung über das Gute und Böse". Eben daher kann man auch zur Stütze der Meinung von "der Vermehrung und der Verminderung des Bösen entnehmen, dass die sogenannten "Doppelseitigen" einstmals ihr unzüchtiges Gewerbe offen betrieben haben, in Duldung und Ausübung den Lüsten der Besucher dienend, später aber von der Polizei ausgewiesen worden sind. Und von unzähligen Lastern, die infolge der Verbreitung der Unsittlichkeit im Leben der Menschen Eingang gefunden haben, kann man behaupten, dass sie früher nicht vorhanden waren. Die ältesten S. 383 Geschichten wenigstens, die doch tausenderlei Frevel von sündigen Menschen berichten, wissen nichts von der Ausübung unsagbarer Unzucht.

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Origen Against Celsus

Chapter LXIII.

I do not understand how Celsus, while admitting the existence of Providence, at least so far as appears from the language of this book, can say that there never existed (at any time) either more or fewer evils, but, as it were, a fixed number; thus annihilating the beautiful doctrine regarding the indefinite 1 nature of evil, and asserting that evil, even in its own nature, 2 is infinite. Now it appears to follow from the position, that there never have been, nor are now, nor ever will be, more or fewer evils in the world; that as, according to the view of those who hold the indestructibility of the world, the equipoise of the elements is maintained by a Providence (which does not permit one to gain the preponderance over the others, in order to prevent the destruction of the world), so a kind of Providence presides, as it were, over evils (the number of which is fixed), 3 to prevent their being either increased or diminished! In other ways, too, are the arguments of Celsus concerning evil confuted, by those philosophers who have investigated the subjects of good and evil, and who have proved also from history that in former times it was without the city, and with their faces concealed by masks, that loose women hired themselves to those who wanted them; that subsequently, becoming more impudent, they laid aside their masks, though not being permitted by the laws to enter the cities, they (still) remained without them, until, as the dissoluteness of manners daily increased, they dared even to enter the cities. Such accounts are given by Chrysippus in the introduction to his work on Good and Evil. From this also it may be seen that evils both increase and decrease, viz., that those individuals who were called "Ambiguous" 4 used formerly to present themselves openly to view, suffering and committing all shameful things, while subserving the passions of those who frequented their society; but recently they have been expelled by the authorities. 5 And of countless evils which, owing to the spread of wickedness, have made their appearance in human life, we may say that formerly they did not exist. For the most ancient histories, which bring innumerable other accusations against sinful men, know nothing of the perpetrators of abominable 6 crimes.


  1. aoriston. ↩

  2. kai to idio logo. ↩

  3. tosoisde tunchanousin. ↩

  4. 'Amphiboloi. ↩

  5. 'Agoranomoi. ↩

  6. harrhetopoious ouk isasi. ↩

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