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Gegen Celsus (BKV)
24.
S. 32 Hierauf sagt Celsus: „Die Ziegenhirten und Schafhirten haben nur einen einzigen Gott angenommen, sei es nun, dass sie ihn den Höchsten oder Adonai oder den Himmlischen oder Sabaoth, oder sei es, dass sie diese Welt so oder so zu nennen belieben; und eine weitere Erkenntnis haben sie nicht gewonnen.“ Und im folgenden sagt er, „ es mache nichts aus, ob man den über allen waltenden Gott Zeus nenne, wie die Griechen es tun, oder ob man ihm den zum Beispiel bei den Indern oder den bei den Ägyptiern üblichen Namen gebe.“ Wir erwidern darauf: Bei der vorliegenden Frage kommt die tiefe und geheimnisvolle Lehre von dem Wesen der Namen in Betracht; ob, wie Aristoteles meint, die Namen ihr Dasein dem Übereinkommen verdanken1, oder, wie die Stoiker glauben, einen natürlichen Ursprung haben, wonach die ersten Laute die Dinge, für die die Namen bestimmt waren, nachgeahmt hätten, weshalb sie auch gewisse Grundlehren der Worterklärung nach Wurzeln oder Stämmen einführen; oder ob, wie Epikur, abweichend von den Stoikern, lehrt, die Namen daher einen natürlichen Ursprung haben, dass die ersten Menschen bei (dem Anblick) der Gegenstände gewisse Laute ausgestoßen hätten. Wenn wir nun in einer besonderen Untersuchung die Natur wirksamer Namen darlegen können, von denen einige die Weisen der Ägyptier anwenden oder die Gelehrten unter den persischen Magiern oder unter den indischen Philosophen die Brachmanen oder Samanäer, und so bei jedem der Völker; und wenn wir imstande sind nachzuweisen, dass auch die sogenannte Magie nicht, wie die Schule des Epikur und Aristoteles meint, in jeder Hinsicht ungereimt und nichtig, sondern vielmehr, wie ihre genauen Kenner dartun, eine sichere und wohlgeordnete Kunst ist, auf Gründen und Regeln beruhend, die indessen nur sehr wenigen (Eingeweihten) bekannt sind: dann werden wir sagen dürfen, dass die S. 33 Namen Sabaoth, Adonai und alle die andern, die bei den Hebräern mit großer Feierlichkeit überliefert werden, nicht für beliebige und gewordene Dinge, sondern mit Rücksicht auf eine gewisse geheimnisvolle Theologie gebildet worden sind, die sich auf den Schöpfer des Weltalls bezieht.
Deshalb kann man auch diese Namen, wenn sie in dem mit ihnen fest verknüpften Zusammenhang2 ausgesprochen werden, und andere, die in ägyptischer Sprache verbreitet sind, bei einigen Dämonen, deren Macht sich nur auf diese Gebiete erstreckt, und andere in der Mundart der Perser bei anderen Geistesmächten, und so bei jedem Volke, zu bestimmten Bedürfnissen gebrauchen. Und so wird man finden, dass die Namen der auf Erden weilenden Dämonen, die verschiedene Orte zugeteilt erhalten haben, stets mit den Mundarten der betreffenden Orte und Völker Verwandtschaft aufweisen.3 Wer demnach mit weiterem Blick auch nur geringe Einsicht in diese Dinge gewonnen hat, der wird sich in acht nehmen, die einen Namen diesen, die andern jenen Verhältnissen willkürlich anzupassen, damit es ihm nicht ähnlich ergehe wie den Leuten, die den Namen „Gott“ verkehrterweise auf leblosen Stoff übertragen, oder die Benennung „gut“ der ersten Ursache aller Dinge4 oder der Tugend und dem Sittlichen versagen, dem „blinden Reichtum“5 aber und dem mit Gesundheit und Wohlbefinden verbundenen Ebenmaß von Fleisch und Blut und Knochen im Körper oder der angeblichen edlen Geburt zusprechen.
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Origen Against Celsus
Chapter XXIV.
After this he continues: "These herdsmen and shepherds concluded that there was but one God, named either the Highest, or Adonai, or the Heavenly, or Sabaoth, or called by some other of those names which they delight to give this world; and they knew nothing beyond that." And in a subsequent part of his work he says, that "It makes no difference whether the God who is over all things be called by the name of Zeus, which is current among the Greeks, or by that, e.g., which is in use among the Indians or Egyptians." Now, in answer to this, we have to remark that this involves a deep and mysterious subject--that, viz., respecting the nature of names: it being a question whether, as Aristotle thinks, names were bestowed by arrangement, or, as the Stoics hold, by nature; the first words being imitations of things, agreeably to which the names were formed, and in conformity with which they introduce certain principles of etymology; or whether, as Epicurus teaches (differing in this from the Stoics), names were given by nature,--the first men having uttered certain words varying with the circumstances in which they found themselves. If, then, we shall be able to establish, in reference to the preceding statement, the nature of powerful names, some of which are used by the learned amongst the Egyptians, or by the Magi among the Persians, and by the Indian philosophers called Brahmans, or by the Samanaeans, and others in different countries; and shall be able to make out that the so-called magic is not, as the followers of Epicurus and Aristotle suppose, an altogether uncertain thing, but is, as those skilled in it prove, a consistent system, having words which are known to exceedingly few; then we say that the name Sabaoth, and Adonai, and the other names treated with so much reverence among the Hebrews, are not applicable to any ordinary created things, but belong to a secret theology which refers to the Framer of all things. These names, accordingly, when pronounced with that attendant train of circumstances which is appropriate to their nature, are possessed of great power; and other names, again, current in the Egyptian tongue, are efficacious against certain demons who can only do certain things; and other names in the Persian language have corresponding power over other spirits; and so on in every individual nation, for different purposes. And thus it will be found that, of the various demons upon the earth, to whom different localities have been assigned, each one bears a name appropriate to the several dialects of place and country. He, therefore, who has a nobler idea, however small, of these matters, will be careful not to apply differing names to different things; lest he should resemble those who mistakenly apply the name of God to lifeless matter, or who drag down the title of "the Good" from the First Cause, or from virtue and excellence, and apply it to blind Plutus, and to a healthy and well-proportioned mixture of flesh and blood and bones, or to what is considered to be noble birth. 1
'Epi ton tuphlon plouton, kai epi ten sarkon kai haimaton kai osteon summetrian en hugieia kai euexia, e ten nomizomenen eugeneian. ↩