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Werke Origenes († 253/54) Contra Celsum

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Gegen Celsus (BKV)

96.

Man muß aber wissen, dass „die Kenntnis der Zukunft“ nicht in jedem Fall etwas Göttliches ist; denn an und für sich ist sie weder gut noch böse und kann Schlechten und Guten zuteil werden. Es wissen zum Beispiel die Ärzte durch ihre Kenntnis der Heilkunde manche Dinge voraus, wenn auch ihr Charakter nicht der beste ist. So sieht auch der Steuermann, selbst wenn er lasterhaft ist, auf Grund einer gewissen Erfahrung und Beobachtung die Wetteranzeichen, heftige Stürme und Veränderungen des Wetters voraus. Das wird doch wohl keinen veranlassen, diese Leute deshalb „göttlich“ zu nennen, wenn es sich trifft, dass sie einen schlechten Charakter haben. Also ist unwahr, was S. 424 Celsus behauptet: „ Was möchte einer wohl göttlicher nennen als das Vorauserkennen und Offenbaren der Zukunft?“ Unwahr ist auch diese Behauptung, dass „viele von den Tieren Anspruch darauf erheben könnten, Vorstellungen von der Gottheit zu besitzen“ ; denn keines der vernunftlosen Wesen hat „eine Vorstellung von Gott“. Unwahr ist auch der Satz, dass „die unvernünftigen Tiere in einem näheren Verkehr mit der Gottheit ständen“**, wenn selbst diejenigen unter den Menschen, die eine hohe Vollkommenheit erreichen, weit von diesem „Verkehr mit der Gottheit“ entfernt sind, da sie sich noch im Zustande der Sünde befinden. Nur die wahrhaft weisen und aufrichtig frommen Menschen stehen in „engerer Gemeinschaft mit Gott“. Zu diesen gehören unsere Propheten und Moses, dem die Schrift wegen seiner hervorragenden Reinheit das Zeugnis gibt: „Moses allein soll Gott nahen, die andern aber sollen1 nicht nahen“2 .


  1. ihm ↩

  2. vgl. Ex 24,2 ↩

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Origen Against Celsus

Chapter XCVI.

We ought to take note, however, that the power of foreknowing the future is by no means a proof of divinity; for in itself it is a thing indifferent, and is found occurring amongst both good and bad. Physicians, at any rate, by means of their professional skill foreknow certain things, although their character may happen to be bad. And in the same way also pilots, although perhaps wicked men, are able to foretell the signs 1 (of good or bad weather), and the approach of violent tempests of wind, and atmospheric changes, 2 because they gather this knowledge from experience and observation, although I do not suppose that on that account any one would term them "gods" if their characters happened to be bad. The assertion, then, of Celsus is false, when he says: "What could be called more divine than the power of foreknowing and foretelling the future?" And so also is this, that "many of the animals claim to have ideas of God;" for none of the irrational animals possess any idea of God. And wholly false, too, is his assertion, that "the irrational animals are nearer the society of God (than men)," when even men who are still in a state of wickedness, however great their progress in knowledge, are far removed from that society. It is, then, those alone who are truly wise and sincerely religious who are nearer to God's society; such persons as were our prophets, and Moses, to the latter of whom, on account of his exceeding purity, the Scripture said: "Moses alone shall come near the Lord, but the rest shall not come nigh." 3


  1. episemasias. ↩

  2. tropas. ↩

  3. Cf. Ex. xxiv. 2. ↩

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