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Gegen Celsus (BKV)
98.
Ich weiß dann nicht, woher Celsus gehört hat, dass „ die Elefanten, Eide schwören“ und „der Gottheit mehr ergeben sind“ als wir, und dass sie „eine Kenntnis von Gott“ haben. Ich weiß ja, dass von der Natur und dem sanften Wesen dieses Tieres viele erstaunliche Dinge berichtet werden, bin mir indessen nicht bewußt, dass auch von Eidschwüren der Elefanten irgendwo die Rede sei; es müßte denn Celsus ihr sanftes Wesen und ihr sozusagen vertragsmäßiges Verhalten gegen die Menschen sobald sie einmal in deren Gewalt gekommen sind, als bewahrte Eidestreue bezeichnen. Und dies ist ebenfalls unwahr; denn es sollen, wenn auch nur selten, Fälle vorgekommen sein, wo in Elefanten, die für gezähmt galten, die ursprüngliche Wildheit wieder erwachte, so dass sie auf die Menschen losstürzten und sie töteten, weshalb sie dann, als nicht mehr brauchbar, zum Tode verurteilt wurden. Hierauf will Celsus begründen, dass, wie er meint, „ die Störche frömmer seien als die Menschen“ und zieht deshalb die Berichte über dieses Tier heran, „das Liebe mit Liebe erwidert und seinen Erzeugern Nahrung bringt.“ Wir müssen dazu bemerken, dass die Störche dies nicht tun, weil sie einsehen, dass sie damit eine Pflicht erfüllen, auch nicht infolge von verständiger Erwägung, sondern lediglich deshalb, weil es die Natur so ordnet, die S. 427 auch in den unvernünftigen Tieren ein Beispiel aufstellen will, das die Menschen beschämen und an ihre Pflicht der Dankbarkeit gegen die Eltern erinnern kann. Hätte aber Celsus gewußt, welch` großen Unterschied es ausmacht, ob dies mit Vernunft geschieht oder ohne Vernunft, und nur infolge eines blinden Naturtriebes verrichtet wird, so hätte er nicht gesagt, „die Störche seien frömmer als die Menschen“.
Als hätte Celsus sich zur Aufgabe gesetzt, für den frommen Sinn der unvernünftigen Tiere einzustehen, zieht er ferner noch „ den arabischen Vogel Phönix“ heran und bemerkt, dieser „komme nach vielen Jahren nach Ägypten, bringe dorthin die Leiche seines Vaters, die er in einer Kugel aus Myrrhenharz bestattet habe, und setze sie dort bei, wo der heilige Hain der Sonne ist.“ Auch dies wird berichtet, kann aber, wenn es wirklich wahr sein sollte, ebenfalls von Natur so sein. Vielleicht wollte die göttliche Vorsehung damit, dass sie eine so große Verschiedenheit der Tiere schuf, den Menschen die Mannigfaltigkeit zeigen, die in der Einrichtung der Welt und ihrer Teile herrscht und sich sogar bis auf die Vögel erstreckt; und sie hat vielleicht ein Tier, das einzig in seiner Natur ist, ins Dasein gerufen, um zu bewirken, dass nicht das Tier, sondern sein Schöpfer bewundert werde.
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Origen Against Celsus
Chapter XCVIII.
I do not know, moreover, how Celsus could hear of the elephants' (fidelity to) oaths, and of their great devotedness to our God, and of the knowledge which they possess of Him. For I know many wonderful things which are related of the nature of this animal, and of its gentle disposition. But I am not aware that any one has spoken of its observance of oaths; unless indeed to its gentle disposition, and its observance of compacts, so to speak, when once concluded between it and man, he give the name of keeping its oath, which statement also in itself is false. For although rarely, yet sometimes it has been recorded that, after their apparent tameness, they have broken out against men in the most savage manner, and have committed murder, and have been on that account condemned to death, because no longer of any use. And seeing that after this, in order to establish (as he thinks he does) that the stork is more pious than any human being, he adduces the accounts which are narrated regarding that creature's display of filial affection 1 in bringing food to its parents for their support, we have to say in reply, that this is done by the storks, not from a regard to what is proper, nor from reflection, but from a natural instinct; the nature which formed them being desirous to show an instance among the irrational animals which might put men to shame, in the matter of exhibiting their gratitude to their parents. And if Celsus had known how great the difference is between acting in this way from reason, and from an irrational natural impulse, he would not have said that storks are more pious than human beings. But further, Celsus, as still contending for the piety of the irrational creation, quotes the instance of the Arabian bird the phoenix, which after many years repairs to Egypt, and bears thither its parent, when dead and buried in a ball of myrrh, and deposits its body in the Temple of the Sun. Now this story is indeed recorded, and, if it be true, 2 it is possible that it may occur in consequence of some provision of nature; divine providence freely displaying to human beings, by the differences which exist among living things, the variety of constitution which prevails in the world, and which extends even to birds, and in harmony with which He has brought into existence one creature, the only one of its kind, in order that by it men may be led to admire, not the creature, but Him who created it.