Translation
Hide
Gegen Celsus (BKV)
44.
Aber da die Seelen derjenigen, welche um ihres christlichen Glaubens willen sterben und wegen ihrer Frömmigkeit ruhmvoll den Leib verlassen, die Macht der Dämonen brachen und ihren Angriff auf die Menschen lähmten, deshalb, glaube ich, fürchteten sich die Dämonen, weil sie durch Erfahrung wissen, daß sie von den Zeugen der Wahrheit besiegt und überwältigt werden, die Rache nochmals zu versuchen. Und so wird wahrscheinlich die Welt mit den Christen solange im Frieden bleiben, bis die Dämonen die erlittenen Drangsale vergessen haben. Sobald sie aber ihre Kraft wieder sammeln und, durch ihre Bosheit blind gemacht, wieder an den Christen Rache nehmen und sie verfolgen wollen, so werden sie wiederum geschlagen werden; und dann werden wiederum die Seelen der Gottesfürchtigen, die um ihrer Frömmigkeit willen das Kleid des Leibes ablegen, die Heeresmacht des Bösen vernichten.
Meiner Meinung nach haben die Dämonen gemerkt, daß ihre Herrschaft von den Christen, die um ihrer Frömmigkeit willen als Sieger sterben, vernichtet wird, während jene ihnen untertan werden, die den Qualen erliegen und ihren Glauben verleugnen. Deshalb wenden sie sich bisweilen den Christen, die dem Gericht überllefert werden, voll Eifer zu, in der Überzeugung, daß sie selbst durch deren Bekenntnis gestraft, bei ihrer Verleugnung aber neue Kraft gewinnen würden. Und Spuren hiervon kann man auch bei den Richtern wahrnehmen; sie fühlen sich gestraft bei den Christen, welche die Mißhandlungen und Foltern standhaft ertragen, triumphieren aber, wenn ein Christ unterliegt. Denn sie tun das nicht aus einem Gefühl der Menschenliebe, in der deutlichen Erkenntnis, daß zwar „die Zunge“ der von der Qual besiegten Christen „geschworen hat, das S. 784 Herz aber frei bleibt vom Eid“. Dies ist die Entgegnung auf die Worte: „Jedoch rächen sich diese gar sehr an dem Lästerer, der deswegen entweder fliehen und sich verbergen muß oder gefangen wird und umkommt“. Wenn aber ein Christ „flieht“, so tut er das nicht aus Feigheit, sondern aus Gehorsam gegen das Gebot seines Meisters, um sich für das Heil anderer, die von ihm geistlichen Nutzen haben werden, lauter und rein zu erhalten.
Translation
Hide
Origen Against Celsus
Chapter XLIV.
But when the souls of those who die for the Christian faith depart from the body with great glory, they destroy the power of the demons, and frustrate their designs against men. Wherefore I imagine, that as the demons have learnt from experience that they are defeated and overpowered by the martyrs for the truth, they are afraid to have recourse again to violence. And thus, until they forget the defeats they have sustained, it is probable that the world will be at peace with the Christians. But when they recover their power, and, with eyes blinded by sin, wish again to take their revenge on Christians, and persecute them, then again they will be defeated, and then again the souls of the godly, who lay down their lives for the cause of godliness, shall utterly destroy the army of the wicked one. And as the demons perceive that those who meet death victoriously for the sake of religion destroy their authority, while those who give way under their sufferings, and deny the faith, come under their power, I imagine that at times they feel a deep interest in Christians when on their trial, and keenly strive to gain them over to their side, feeling as they do that their confession is torture to them, and their denial is a relief and encouragement to them. And traces of the same feeling may be seen in the demeanour of the judges; for they are greatly distressed at seeing those who bear outrage and torture with patience, but are greatly elated when a Christian gives way under it. Yet it is from no feeling of humanity that this arises. They see well, that, while "the tongues" of those who are overpowered by the tortures "may take the oath, the mind has not sworn." 1 And this may serve as an answer to the remark of Celsus: "But they severely punish one who reviles them, so that he must either flee and hide himself, or be taken and perish." If a Christian ever flees away, it is not from fear, but in obedience to the command of his Master, that so he may preserve himself, and employ his strength for the benefit of others.
-
Euripides, Hippolytus, 612. ↩