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Works Origen († 253/54) Contra Celsum

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Gegen Celsus (BKV)

54.

S. 797 Wenn Celsus sagt; „Man muß also überzeugt sein, daß sie gewissen Aufsehern dieses1 Gefängnisses übergeben worden sind“, so ist ihm zu erwidern, daß eine tugendhafte Seele auch in dem2 Leben der „Gefangenen der Erde“, wie es Jeremia genannt hat, von den Fesseln der Sünde befreit werden dürfte. Denn Jesus hat es gesagt, wie es lange Zeit vor seiner Ankunft schon der Prophet Jesaia vorausgesagt hatte; was anderes hat er aber vorausgesagt als dies: „Den Gefangegen: Geht heraus! und denen in der Finsternis: Kommt ans Licht!“ Und eben dieser Jesus „ging“, wie derselbe Jesaia von ihm vorausgesagt hat, „denen, die im Land und Schatten des Todes saßen, als Licht auf“, so daß wir deshalb sagen können: „Laßt uns ihre Fesseln zerreißen und ihr Joch von uns abwerfen!“

Wenn aber Celsus mit den Leuten, die ebenso3 gegen uns wie jener gesinnt sind, den tiefen Sinn der Evangelien hätte verstehen können, so würde er uns nicht geraten haben, denen zu gehorchen, die er „Aufseher des Gefängnisses“ nennt. In dem Evangelium steht geschrieben, daß „es eine Frau gab, die verkrümmt und nicht imstande war, sich vollständig aufzurichten. Als Jesus diese erblickte“ und sah, aus welcher Ursache sie „verkrümmt“ und verhindert war „sich vollständig aufzurichten“ sagte er: „Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan, siehe, schon achtzehn Jahre gebunden hielt, sollte nicht von dieser Fessel gelöst werden amTage des Sabbats?“ Und wie viele andere gibt es noch, die „vom Satan jetzt gebunden und zusammengekrümmt “ und wegen seiner Einwirkung „nicht imstande sind, sich vollständig aufzurichten“, da er will, daß wir nach unten schauen? Und niemand kann sie aufrichten, außer das in Jesus erschienene Wort, das auch früher schon von S. 798 Gott erfüllt war. Und Jesus kam, um „alle die zu befreien, die vom Teufel überwältigt waren“, indem er von jenem mit der ihm eigenen tiefen Weisheit sagte: „Jetzt ist der Herrscher dieser Welt gerichtet“.

Wir „schmähen“ also nicht „die Dämonen, die auf der Erde weilen“, sondern weisen nach, daß ihre Betätigung auf das Verderben des Menschengeschlechts abzielt. Denn ihre Orakelsprüche, ihre Heilungen von körperlichen Leiden und ihre sonstigen Werke sind nicht aufrichtig gemeint, sondern wollen nur die Seele, welche in diesen „Leib der Erniedrigung“ gekommen sind, von Gott trennen. Wer diese Erniedrigung erkannt hat, ruft deshalb laut aus:„Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von diesem Todesleib?“ Aber wir „bieten“ auch nicht „zwecklos unsern Leib zur Folterung und zum Martertode dar“. Denn nicht „zwecklos“ setzt ein Mensch seinen Leib diesen Qualen aus, wenn er die auf der Erde weilenden Dämonen nicht Götter nennen will und deshalb von ihnen und ihren Verehrern verfolgt wird. Aus guten Gründen halten wir es gerade für gottgefällig, daß wir wegen unserer Frömmigkeit „gefoltert werden“ und um der Heiligkeit willen „den Tod erleiden müssen“; denn „kostbar ist vor dem Herrn der Tod seiner Frommen“. Für gut erklären wir aber auch, wenn man „nicht am Leben hängt“. Celsus vergleicht uns mit „Verbrechern, die mit Recht die Strafen auf sich nehmen müssen, welche sie für ihre Räubereien zu leiden haben“, und scheut sich nicht, unsere so lobenswerten Grundsätze mit der Gesinnung der Straßenräuber auf gleiche Stufe zu stellen, indem er sich hier zum Genossen derjenigen mahct, von welchen Jesus „unter die Übeltäter gerechnet wurde“, und bei denen das Schriftwort erfüllt worden ist, das lautet: „Er wurde unter die Übeltäter gerechnet“.


  1. irdischen ↩

  2. irdischen ↩

  3. feindlich ↩

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Origen Against Celsus

Chapter LIV.

When Celsus adds, "We must therefore believe that men are entrusted to certain beings who are the keepers of this prison-house," our answer is, that the souls of those who are called by Jeremiah "prisoners of the earth," 1 when eager in the pursuit of virtue, are even in this life delivered from the bondage of evil; for Jesus declared this, as was foretold long before His advent by the prophet Isaiah, when he said that "the prisoners would go forth, and they that were in darkness would show themselves." 2 And Jesus Himself, as Isaiah also foretold of Him, arose as "a light to them that sat in darkness and in the shadow of death," 3 so that we may therefore say, "Let us break their bands asunder, and cast their cords from us." 4 If Celsus, and those who like him are opposed to us, had been able to sound the depths of the Gospel narratives, they would not have counselled us to put our confidence in those beings whom they call "the keepers of the prison-house." It is written in the Gospel that a woman was bowed together, and could in no wise lift up herself. And when Jesus beheld her, and perceived from what cause she was bowed together, he said, "Ought not this daughter of Abraham, whom Satan has bound, lo, these eighteen years, to be loosed from this bond on the Sabbath day?" 5 And how many others are still bowed down and bound by Satan, who hinders them from looking up at all, and who would have us to look down also! And no one can raise them up, except the Word, that came by Jesus Christ, and that aforetime inspired the prophets. And Jesus came to release those who were under the dominion of the devil; and, speaking of him, He said with that depth of meaning which characterized His words, "Now is the prince of this world judged." We are, then, indulging in no baseless calumnies against demons, but are condemning their agency upon earth as destructive to mankind, and show that, under cover of oracles and bodily cures, and such other means, they are seeking to separate from God the soul which has descended to this "body of humiliation;" and those who feel this humiliation exclaim, "O wretched man that I am! who shall deliver me from the body of this death?" 6 It is not in vain, therefore, that we expose our bodies to be beaten and tortured; for surely it is not in vain for a man to submit to such sufferings, if by that means he may avoid bestowing the name of gods on those earthly spirits that unite with their worshippers to bring him to destruction. Indeed, we think it both reasonable in itself and well-pleasing to God, to suffer pain for the sake of virtue, to undergo torture for the sake of piety, and even to suffer death for the sake of holiness; for "precious in the sight of God is the death of His saints;" 7 and we maintain that to overcome the love of life is to enjoy a great good. But when Celsus compares us to notorious criminals, who justly suffer punishment for their crimes, and does not shrink from placing so laudable a purpose as that which we set before us upon the same level with the obstinacy of criminals, he makes himself the brother and companion of those who accounted Jesus among criminals, fulfilling the Scripture, which saith, "He was numbered with transgressors." 8


  1. Lam. iii. 34. ↩

  2. Isa. xlix. 9. ↩

  3. Isa. ix. 2. ↩

  4. Ps. ii. 3. ↩

  5. Luke xiii. 11, 16. ↩

  6. Rom. vii. 24. ↩

  7. Ps. cxvi. 15. ↩

  8. Isa. liii. 12. ↩

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