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Gegen Celsus (BKV)
62.
Celsus hatte in den vorhergehenden Abschnitten vieles bis zu „denorakelsprüchen“1 erwähnt und uns zu ihren „Orakelstätten“, als ob sie Götter wären, verwiesen. Jetzt aber hat er es durch das Zugeständnis besser gemacht, „daß diejenigen, welche Menschen und Städten ihr künftiges Geschick vorhersagen“, und alle „diejenigen, welche bei den menschlichen Handlungen mit wirkten, irdische Dämonen seien, zusammenhängend mit der Zeugung und an Blut und Fettdampf gebunden und durch Gesänge und andere S. 808 solche Dinge gefesselt“ und deshalb „nicht imstande, etwas Besseres“ als dieses „auszurichten“. Als wir2 gegen Celsus Stelung nahmen, der die Lehre von „den Orakeln“ und „den Dienstleistungen“ für seine vermeintlichen Götter als göttliche Dinge behandelt, so konnte man uns vielleicht für gottlos halten, wenn wir behaupteten, dies seien Werke von „Dämonen“. die die Seelen der Menschen zur Betätigung des Zeugungstriebes herabziehen. Jetzt aber muß, wer so von uns urteilt, die Lehren der Christen für vortrefflich halten und ihnen Glauben schenken, wenn er sieht, daß selbst dieser Feind der Christen hier am Schlusse seines Buches, gleichsam besiegt von „dem Geiste der Wahrheit“, solche Dinge niedergeschrieben hat.
Mag uns daher Celsus auch sagen:„Wir müssen diesen gegenüber heilige Pflichten erfüllen, soweit es nützlich ist, denn in jedem Falle dies zu tun, fordert die Vernunft nicht“, so darf man doch den Dämonen gegenüber, die „an Fettdampf und Blut gebunden sind“, keine „heiligen Pflichten erfüllen“, darf auch die Gottheit nicht, soviel auf uns ankommt, dadurch beflecken, daß wir sie zu den bösen Dämonen herabziehen. Hätte Celsus die Bedeutung des Begriffs „nützlich“ genau erforscht und erkannt, daß das wahrhaft Nützliche die Tugend und tugendhaftes Handeln ist, so hätte er nicht bei solchen Wesen, und zwar „Dämonen“, wie er selbst zugegeben hat, die Worte: „soweit es nützlich ist“ hinzugefügt. Wenn uns also3 durch Verehrung solcher Dämonen die Gesundheit und das Glück im Leben zuteil werden soll, so wollen wir lieber Krankheit und Unglück im Leben haben mit dem Bewußtsein, gegen den allmächtigen Gott reine Frömmigkeit zu üben, als einen gesunden Körper zu besitzen und im Leben glücklicher wegzukommen, zugleich aber mit der Trennung und dem Abfall von Gott an der Seele tödlich zu erkranken und von einem bösen Dämon besessen zu sein. S. 809 Besser ist es, wenn wir uns dem zuwenden, der nichts von allem, was es auch sei, bedarf4 außer der Menschen und aller Vernunftwesen Wohlfahrt, und wenn wir nicht5 dienen, „die nach Fettdampf und Blut gierig sind“.
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Origen Against Celsus
Chapter LXII.
In a former passage, Celsus had spoken at length on the subject of oracles, and had referred us to their answers as being the voice of the gods; but now he makes amends, and confesses that "those who foretell the fortunes of men and cities, and concern themselves about mortal affairs, are earth-spirits, who are given up to fleshly lust, blood, odours, sweet sounds, and other such things, and who are unable to rise above these sensual objects." Perhaps, when we opposed the theological teaching of Celsus in regard to oracles, and the honour done to those called gods, some one might suspect us of impiety when we alleged that these were stratagems of demoniacal powers, to draw men away to carnal indulgence. But any who entertained this suspicion against us, may now believe that the statements put forth by Christians were well-founded, when they see the above passage from the writings of one who is a professed adversary of Christianity, but who now at length writes as one who has been overcome by the spirit of truth. Although, therefore, Celsus says that "we must offer sacrifices to them, in so far as they are profitable to us, for to offer them indiscriminately is not allowed by reason," yet we are not to offer sacrifices to demons addicted to blood and odours; nor is the Divine Being to be profaned in our minds, by being brought down to the level of wicked demons. If Celsus had carefully weighed the meaning of the word "profitable," and had considered that the truest profit lies in virtue and in virtuous action, he would not have applied the phrase "as far as it is profitable" to the service of such demons, as he has acknowledged them to be. If, then, health of body and success in life were to come to us on condition of our serving such demons, we should prefer sickness and misfortune accompanied with the consciousness of our being truly devoted to the will of God. For this is preferable to being mortally diseased in mind, and wretched through being separate and outcasts from God, though healthy in body and abounding in earthly prosperity. And we would rather go for help to one who seeks nothing whatever but the well-being of men and of all rational creatures, than to those who delight in blood and sacrificial odours.