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Werke Origenes († 253/54) Contra Celsum

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Gegen Celsus (BKV)

66.

Dann gleicht Celsus wiederum Leuten, die sich von der Besessenheit bisweilen erholen, dann aber wieder1 zu Boden fallen; denn wie wenn er zur Vernunft gekommen wäre, spricht er sich folgendernaßen aus: „Falls dir freilich jemand befehlen würde, wenn du gerade Gott verehrst, entweder gegen ihn zu freveln oder sonst etwas Schändliches zu sagen, so darf man ihm auf keine Weise irgendwie Vertrauen schenken, sondern muß lieber alle Folterqualen standhaft ertragen und jede Todesart auf sich nehmen, bevor man über Gott etwas Unheiliges nicht nur sagt, sondern auch denkt.“ Da er aber unsere Lehre nicht kennt und außerdem alles durcheinander bringt, stellt er dann sofort wieder eine solche Behauptung auf: „Wenn aber jemand befehlen würde, die Sonne zu preisen oder die Athene mit aller Hingebung durch einen schönen Lobgesang zu feiern, so wirst du offenbar auf diese Weise viel mehr den großen Gott ehren, wenn du auch diese2 besingst. Denn die Gottesverehrung, die sich auf alle bezieht, wird dadurch vollkommener.“

Hierzu bemerken wir, daß wir nicht erst auf einen warten, „der uns befiehlt, die Sonne zu preisen“; denn wir sind gelehrt worden, nicht nur die „zu preisen“, S. 814 welche der3 Ordnung untertan sind, sondern auch die Feinde. Wir „preisen“ also „die Sonne“ als ein schönes Geschöpf Gottes, das seine Gesetze beobachtet und das Gebot hört: „Preiset den Herrn, Sonne und Mond“ und auch nach kräften den Vater und den Schöpfer des Weltalls besingt. Von „Athene“ aber, die4 neben „die Sonne“ gestellt wird, haben die griechischen Gelehrten manche Sagen erdichtet, sei es, daß diese einen geheimen Sinn enthalten, oder nicht. Sie behaupten, Athene sei in voller Waffenrüstung aus dem Haupte des Zeus geboren worden; als dann Hephaistos sie eines Tages in der Absicht verfolgte, ihr die Jungfräuliche Ehre zu rauben, sei sie ihm entkommen; aus dem Samen aber, der dem Gott in der Brunst5 auf die Erde gefallen war,6 Athene geliebt und auferzogen und Erichthonios genannt habe, den wie es heißt, Athene einst „Pflegte, die Tochter des Zeus; ihn gebar die ernährende Erde“. Wir sehen also, daß, wer die Athene als Tochter des Zeus gelten läßt, daneben viele Sagen und Fabeln annehmen muß, die wohl niemand anerkennen dürfte, der die Fabeln meidet und nach der Wahrheit sucht.


  1. krank ↩

  2. Götter ↩

  3. göttlichen ↩

  4. hier ↩

  5. entfahren und ↩

  6. sei ein Kind geworden, das ↩

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Origen Against Celsus

Chapter LXVI.

Then Celsus, following the example of those who are under the influence of demons--at one time recovering, at another relapsing, as though he were again becoming sensible--says: "If, however, any worshipper of God should be ordered to do anything impious, or to say anything base, such a command should in no wise be regarded; but we must encounter all kinds of torment, or submit to any kind of death, rather than say or even think anything unworthy of God." Again, however, from ignorance of our principles, and in entire confusion of thought, he says: "But if any one commands you to celebrate the sun, or to sing a joyful triumphal song in praise of Minerva, you will by celebrating their praises seem to render the higher praise to God; for piety, in extending to all things, becomes more perfect." To this our answer is, that we do not wait for any command to celebrate the praises of the sun; for we have been taught to speak well not only of those creatures that are obedient to the will of God, but even of our enemies. We therefore praise the sun as the glorious workmanship of God, which obeys His laws and hearkens to the call, "Praise the Lord, sun and moon," 1 and with all your powers show forth the praises of the Father and Creator of all. Minerva, however, whom Celsus classes with the sun, is the subject of various Grecian myths, whether these contain any hidden meaning or not. They say that Minerva sprang fully armed from the brain of Jupiter; that when she was pursued by Vulcan, she fled from him to preserve her honour; and that from the seed which fell to the ground in the heat of Vulcan's passion, there grew a child whom Minerva brought up and called Erichthonius,

"That owed his nurture to the blue-eyed maid,

But from the teeming furrow took his birth,

The mighty offspring of the foodful earth." 2

It is therefore evident, that if we admit Minerva the daughter of Jupiter, we must also admit many fables and fictions which can be allowed by no one who discards fables and seeks after truth.


  1. Ps. cxlviii. 3. ↩

  2. Homer's Iliad, ii. 547, 548. ↩

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