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Gegen Celsus (BKV)
57.
Ferner sagt der Jude des Celsus zu dem Heiland: „Wenn du das sagst, dass jeder Mensch, den die göttliche Vorsehung entstehen ließ, ein Sohn Gottes ist, was hast du dann wohl vor einem anderen voraus?“ Darauf erwidern wir ihm: Jeder ist „ein Sohn Gottes“, der nach dem Ausspruch des Paulus nicht mehr von Furcht getrieben wird, sondern das Gute um seiner selbst willen wählt.1 Zwischen dem aber, der wegen seiner Tugenden „Sohn Gottes“ wird und zwischen Jesus ist ein großer und weiter Abstand; denn dieser ist gleichsam Quelle und Ursprung solcher Kindschaft. Die Stelle bei Paulus lautet aber so: „Denn ihr habt nicht empfangen einen Geist der Knechtschaft wiederum zur Furcht, sondern ihr habt empfangen einen Geist der Sohnschaft, in welchem wir rufen: Abba, Vater“2. Einige aber - <oder3> S. 79 „Unzählige“, wie Celsus seinen Juden sprechen läßt -„werden dann auch gegen Jesus mit der Behauptung auftreten, dass die Weissagungen, die auf ihn bezogen würden, über sie ausgesprochen wären“. Wir wissen nun nicht, ob Celsus einige kannte, die, nachdem sie auf die Welt gekommen, solche Werke wie Jesus vollbringen und sich auch für „Söhne Gottes“ oder „Gottes Kraft“ ausgeben wollten.4 Da wir aber aus Liebe zur Wahrheit alle Angaben prüfen, so können wir erwidern: Vor der Geburt Jesu lebte unter den Juden ein gewisser Theudas, der sich „für einen Großen“ ausgab. Nach seinem Tode aber zerstreuten sich die von ihm Betrogenen.5 Und nach jenem, „in den Tagen der Schatzung“, damals, wie mir scheint, als Jesus geboren wurde, bewog ein gewisser Judas aus Galiläa viele mit ihm zum Abfall von dem Judenvolke, da er im Ruf eines weisen Mannes stand, der einige Neuerungen vornahm. Als auch ihn die Strafe ereilt hatte, ging seine Lehre zugrunde, und nur ganz wenige und ganz unbedeutende Leute blieben ihr treu.6
Nach den Tagen Jesu wollte Dositheus aus Samaria7 die Samaritaner zum Glauben bringen, dass er der von Moses angekündigte Messias8 sei, und schien auch einige durch seine Lehre gewonnen zu haben. Es dürfte hier aber ganz am Platze sein, den weisen Ausspruch des Gamaliel, den wir in der Apostelgeschichte lesen9 anzuführen und zu zeigen, dass sich die Weissagung nicht auf die genannten Personen bezog, da sie weder „Söhne Gottes“, noch „Kräfte Gottes“ waren, während dagegen der Christus Jesus in Wahrheit „Sohn Gottes“ war. Gamaliel sagte nämlich dort: „Denn wenn dieser Ratschluß und diese Lehre von Menschen ist, so wird sie zunichte werden“, wie auch die Werke der oben Erwähnten nach ihrem Tode zunichte wurden; „ist sie aber S. 80 von Gott, so werdet ihr dessen Lehre nicht zerstören können, um nicht gar als Widersacher Gottes erfunden zu werden.“10 Auch der Zauberer Simon aus Samaria wollte durch seine Zauberkünste Anhänger gewinnen.11 Und damals verstand er (manchen) zu täuschen; gegenwärtig aber beträgt die Zahl aller Simonianer, die man auf der ganzen Erde finden kann, nach meiner Meinung kaum dreißig12 und vielleicht ist diese Ziffer schon zu hoch gegriffen. Es gibt nur äußerst wenige in Palästia, auf dem übrigen Erdkreis aber, über den er seinen Ruhm ausbreiteten wollte, ist sein Name völlig unbekannt. Denn wo er bekannt ist, ist er nur aus der Apostelgeschichte bekannt, nur Christen sind es, die noch von ihm reden; und der Augenschein hat bezeugt, dass Simon nichts Göttliches war.
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Origen Against Celsus
Chapter LVII.
The Jew, moreover, in the treatise, addresses the Saviour thus: "If you say that every man, born according to the decree of Divine Providence, is a son of God, in what respect should you differ from another?" In reply to whom we say, that every man who, as Paul expresses it, is no longer under fear, as a schoolmaster, but who chooses good for its own sake, is "a son of God;" but this man is distinguished far and wide above every man who is called, on account of his virtues, a son of God, seeing He is, as it were, a kind of source and beginning of all such. The words of Paul are as follow: "For ye have not received the spirit of bondage again to fear; but ye have received the Spirit of adoption, whereby we cry, Abba, Father." 1 But, according to the Jew of Celsus, "countless individuals will convict Jesus of falsehood, alleging that those predictions which were spoken of him were intended of them." We are not aware, indeed, whether Celsus knew of any who, after coming into this world, and having desired to act as Jesus did, declared themselves to be also the "sons of God," or the "power" of God. But since it is in the spirit of truth that we examine each passage, we shall mention that there was a certain Theudas among the Jews before the birth of Christ, who gave himself out as some great one, after whose death his deluded followers were completely dispersed. And after him, in the days of the census, when Jesus appears to have been born, one Judas, a Galilean, gathered around him many of the Jewish people, saying he was a wise man, and a teacher of certain new doctrines. And when he also had paid the penalty of his rebellion, his doctrine was overturned, having taken hold of very few persons indeed, and these of the very humblest condition. And after the times of Jesus, Dositheus the Samaritan also wished to persuade the Samaritans that he was the Christ predicted by Moses; and he appears to have gained over some to his views. But it is not absurd, in quoting the extremely wise observation of that Gamaliel named in the book of Acts, to show how those persons above mentioned were strangers to the promise, being neither "sons of God" nor "powers" of God, whereas Christ Jesus was truly the Son of God. Now Gamaliel, in the passage referred to, said: "If this counsel or this work be of men, it will come to nought" (as also did the designs of those men already mentioned after their death); "but if it be of God, ye cannot overthrow this doctrine, lest haply ye be found even to fight against God." 2 There was also Simon the Samaritan magician, who wished to draw away certain by his magical arts. And on that occasion he was successful; but now-a-days it is impossible to find, I suppose, thirty of his followers in the entire world, and probably I have even overstated the number. There are exceedingly few in Palestine; while in the rest of the world, through which he desired to spread the glory of his name, you find it nowhere mentioned. And where it is found, it is found quoted from the Acts of the Apostles; so that it is to Christians that he owes this mention of himself, the unmistakeable result having proved that Simon was in no respect divine.